Höllische Ernüchterung! DOOM: The Dark Ages startet mit nur 30.000 Steam-Spielern
Die Höllenpforten haben sich erneut geöffnet, doch der Ansturm der Slayer fällt diesmal überraschend verhalten aus. Nach einer exklusiven Vorabphase für Premium-Edition-Besitzer ist id Softwares neuester Streich DOOM: The Dark Ages nun weltweit für alle Standard-Edition-Käufer verfügbar – und hinterlässt auf Steam einen ersten Eindruck, der die Alarmglocken der Analysten schrillen lässt.
Rückgang in Zahlen: Der Absturz des Höllenfürsten
Mit einer Spitze von gerade einmal 30.232 gleichzeitigen Spielern auf Steam markiert DOOM: The Dark Ages einen bemerkenswerten Einbruch im Vergleich zu seinen ruhmreichen Vorgängern. Zum Vergleich: DOOM Eternal thront nach wie vor als unangefochtener Steam-Champion von id Software mit beeindruckenden 104.981 gleichzeitigen Spielern zum Launch. Selbst der 2016er-Reboot des Franchise konnte mit 44.271 Spielern einen deutlich kraftvolleren Start hinlegen.
Diese Zahlen zeichnen ein Bild, das manchen Beobachter an die berüchtigten Höllenkreise aus Dantes Inferno erinnern mag – eine absteigende Spirale, die Fragen zur Zukunft des ikonischen Shooter-Franchise aufwirft.
Der Game Pass-Effekt: Segen für Spieler, Fluch für Statistiken
Bei der Interpretation dieser Zahlen ist jedoch Vorsicht geboten. Ein entscheidender Faktor, der die Steam-Statistiken maßgeblich beeinflusst, ist die gleichzeitige Veröffentlichung des Spiels im Xbox Game Pass für Konsole und PC. Diese Strategie, die Microsoft seit der Übernahme von Bethesda konsequent verfolgt, führt zwangsläufig zu einer Kannibalisierung der Steam-Verkäufe.
Unzählige potenzielle Käufer, die bereits ein Game Pass-Abonnement besitzen, haben schlichtweg keinen Anreiz, das Spiel zusätzlich auf Steam zu erwerben. Diese Verlagerung spiegelt sich zwar in niedrigeren Spielerzahlen auf Valves Plattform wider, bedeutet jedoch nicht zwangsläufig einen geringeren Gesamterfolg für den Titel.
Preiserhöhung als Dämpfer: Der 70-Euro-Schock
Ein weiterer Faktor, der nicht unterschätzt werden sollte, ist die Preispolitik. Mit einem Verkaufspreis von 69,99 Euro liegt DOOM: The Dark Ages satte 10 Euro über dem Preispunkt seiner Vorgänger. Diese Preiserhöhung, die im Zuge einer branchenweiten Tendenz zu höheren Verkaufspreisen für AAA-Titel steht, könnte durchaus dazu beigetragen haben, dass einige Fans den Kauf aufgeschoben haben.
Paradoxerweise könnte gerade diese Preissteigerung trotz niedrigerer Verkaufszahlen zu höheren Umsätzen führen. Jede verkaufte Einheit generiert schließlich einen größeren Erlös als bei den Vorgängertiteln – ein Umstand, der in reinen Spielerzahlen nicht erfasst wird.
Die ganzheitliche Perspektive: Jenseits von Steam
Um ein vollständiges Bild vom kommerziellen Erfolg von DOOM: The Dark Ages zu erhalten, müssen wir über die Steam-Zahlen hinausblicken. Das Spiel ist zeitgleich für PlayStation 5 und Xbox Series X/S erschienen, Plattformen, deren Nutzerzahlen in diesen frühen Statistiken nicht berücksichtigt sind.
Die wahre Bewährungsprobe steht noch aus: Wie wird id Software selbst die Gesamtverkäufe über alle Plattformen hinweg bewerten? Werden die kombinierten Zahlen aus direkten Verkäufen und Game Pass-Nutzung ausreichen, um die Erwartungen zu erfüllen? Detaillierte Informationen hierzu stehen noch aus, doch die kommenden Wochen dürften aufschlussreiche Einblicke liefern.
Qualität jenseits der Zahlen
Ungeachtet der Statistik-Debatte bleibt natürlich die entscheidende Frage: Wie schlägt sich DOOM: The Dark Ages spielerisch? Die ersten Kritiken zeichnen das Bild eines würdigen Nachfolgers, der die bewährte Formel aus rasanten Kämpfen, brutalen Glory Kills und pumpender Soundtrack-Untermalung gekonnt fortsetzt und mit mittelalterlichen Horror-Elementen anreichert.

DOOM: The Dark Ages
DOOM: The Dark Ages ist das Prequel zu den von der Kritik hochgelobten Spielen DOOM (2016) und DOOM Eternal, das die epische, filmreife Entstehungsgeschichte zur Wut des DOOM-Slayers erzählt.