Europäischer Devisenmarkt: Euro unter Druck, US-Wirtschaft überrascht
Der Mittwoch brachte für den Euro leichte Kursverluste, nachdem vor allem wichtige Konjunkturdaten in den Fokus rückten. Der Handel in New York sah den Euro zuletzt bei einem Kurs von 1,1346 US-Dollar, was ihn in Richtung des Tiefs der Vorwoche von etwas über 1,13 Dollar brachte.
Die Europäische Zentralbank hielt den Referenzkurs stabil bei 1,1373 US-Dollar, was einem Wechselkurs von 0,8792 Euro pro Dollar entspricht. Besondere Aufmerksamkeit zogen die Daten zum Wachstumstempo der US-Wirtschaft auf sich, die zu Jahresbeginn zurückging. Unerwartet ist die US-Wirtschaft wegen expandierender Importe geschrumpft, was eine Premiere seit 2022 darstellt.
Der Schwenk in der Handelspolitik unter US-Präsident Donald Trump, der erst kürzlich umfassende Zölle angekündigt und später teilweise zurückgenommen hatte, zeigt sich in einer Erhöhung der Importe. US-Firmen deckten sich offenbar bereits vor den Zollentscheidungen großzügig mit ausländischen Waren ein.
Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz, interpretiert die Lage differenziert: "Das Gesamtbild könnte trügerisch wirken. Bislang deuten diese Zahlen nicht auf einen wirtschaftlichen Einbruch hin." Der Fortgang der wirtschaftlichen Stabilität hinge maßgeblich von den politischen Entscheidungen im Weißen Haus ab, wobei ein Wachstumsrückgang als vermeidbares Szenario betrachtet wird.
Der Kontrast zur Eurozone ist deutlich, da dort die Wirtschaft zu Jahresbeginn stärker als prognostiziert um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal zulegen konnte – entgegen den Vorhersagen der Analysten, die nur 0,2 Prozent erwartet hatten. Der deutsche Markt verzeichnete einen moderaten Anstieg von 0,2 Prozent.
Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, äußerte hierzu, dass das umfangreiche Finanzpaket deutschlandweit einen Impuls für das kommende Jahr setzen dürfte, jedoch ein dringend benötigter wirtschaftspolitischer Neustart ausstehe.