Preissprung am Immobilienmarkt – Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser ziehen spürbar an
Deutschlands Immobilienpreise sind im ersten Quartal 2025 so stark gestiegen wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Besonders Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser legten laut dem Greix-Index des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) kräftig zu: Im Jahresvergleich stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 3,2 Prozent, für Einfamilienhäuser um 4,7 Prozent – und bei Mehrfamilienhäusern sogar um 8,7 Prozent. Der Markt scheint sich von der Korrekturphase nach dem Zinsanstieg zu lösen.
Die Zahl der Transaktionen liegt rund 30 Prozent über dem Vorjahreswert – ein klares Indiz dafür, dass viele Käufer ihre Zurückhaltung abgelegt haben. »Das Abwarten hat ein Ende«, sagt IfW-Experte Jonas Zdrzalek. Käufer hätten sich offenbar mit den gestiegenen Finanzierungskosten arrangiert – in Erwartung, dass der Tiefpunkt am Markt durchschritten ist.
Besonders deutlich stiegen die Preise in urbanen Zentren. In Köln verteuerten sich Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorquartal um 3,4 Prozent, in Stuttgart um 2,1 und in Berlin um 1,7 Prozent. Auch in Karlsruhe (+3,8 Prozent) und Duisburg (+3,2 Prozent) zogen die Preise kräftig an. Lediglich in Dresden wurde ein leichter Rückgang verzeichnet. Daten für Hamburg und München lagen noch nicht vor.
Zum Vergleich: Im Schlussquartal 2024 hatten sich Eigentumswohnungen deutschlandweit erst um 1,0 Prozent verteuert. Die jetzt veröffentlichten Zahlen markieren daher einen spürbaren Tempowechsel. Grundlage des Greix-Index sind notariell beurkundete Kaufverträge aus 21 deutschen Städten und Regionen, die nach wissenschaftlichen Standards ausgewertet werden.
Noch liegen die Preise im Schnitt etwa zehn Prozent unter den Höchstständen von 2022. Doch der jüngste Anstieg kommt in einem wirtschaftlich angespannten Umfeld: Bauzinsen sind zuletzt auf 3,6 Prozent gestiegen – auch wegen steigender Kapitalmarktzinsen infolge der hohen Haushaltsausgaben des Bundes für Infrastruktur und Verteidigung.
Ob sich die Preisrally fortsetzt, bleibt offen. Viel hängt nun vom geldpolitischen Kurs der EZB und der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland ab.