Candy Crush-Entwickler verklagen „The Banner Saga“

King.com, die milliardenschweren Entwickler von Candy Crush Saga, machen sich immer unbeliebter: nachdem sie sich bereits den Begriff „Candy“ für Kleidung und Spiele sicherten, scheint man nun auf den Geschmack gekommen zu sein, was Markenrechte angeht. Jetzt gehen sie sogar so weit, dass auch „Saga“ geschützt werden soll. Auf dieser Grundlage legte das Unternehmen Beschwerde beim Patentamt gegen die Entwickler von The Banner Saga ein, einem dreiköpfigen Team, das sich in jahrelanger Arbeit und unterstützt durch Crowdfunding der Entwicklung ihres Indie-Titels gewidmet hat.
An sich habe man ja nichts gegen The Banner Saga, man wolle letztlich nur ein Exempel statuieren, damit andere Entwickler nicht auf die Idee kämen, Markenrechte zu verletzen.
Offensichtlich hat man die – (Vorsicht, Ironie!) sicherlich absolut begründete – Angst, die Käufer könnten das quietschbunte Spiel für zwischendurch mit dem rundenbasierten Strategiespiel mit großartigen RPG-Anleihen verwechseln. Und ja: das ist tatsächlich die offizielle Begründung.

Ob diese, bisher vielleicht dreisteste Aktion des noch jungen Jahres Erfolg hat, ist fraglich: eine ähnliche Klage, bei der Bethesda, Entwickler der The Elder Scrolls-Reihe, versuchten, Mojang wegen des Spielenamens Scrolls zu verklagen, wurde noch in der ersten Instanz abgewiesen.
Wer allerdings in der Lage ist, seinen gesunden Menschenverstand beim Lesen der Beschwerde einzusetzen, kann den Sachverhalt wohl mit wenigen Worten zusammenfassen: dreist, schamlos, und, vielleicht, ein wenig lächerlich. Warten wir einfach ab, wie lange es dauert, bis sich ein Unternehmen „War-Gun-Battle-Fantasy-Mega-Adventure-Roleplaying-Game 2“ sichert und einfach jeden anderen Spieleentwickler weltweit abmahnt.

