Weltweite Rüstungsausgaben erreichen Rekordniveau
Die globalen Militärausgaben haben auch im Jahr 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri ermittelte, dass weltweit 2,72 Billionen US-Dollar in das Militär investiert wurden. Dies entspricht einer inflationsbereinigten Steigerung von 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was den größten jährlichen Zuwachs seit dem Ende des Kalten Krieges markiert.
Besonders Europa und der Nahe Osten verzeichneten signifikante Anstiege, was mit den anhaltenden Konflikten in der Ukraine, dem Gazastreifen und der Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon zusammenhängt. Deutschland investierte 88,5 Milliarden Dollar in seine Streitkräfte und belegte im internationalen Vergleich Platz vier nach den USA, China und Russland.
Trotz des starken Anstiegs um 28 Prozent blieben Deutschlands Ausgaben mit 1,9 Prozent des BIP hinter der Nato-Vorgabe von 2 Prozent. Kritik von Organisationen wie Greenpeace weist auf verpasste Investitionen in Bildung und Klimaschutz hin, die durch den Focus auf Militärausgaben nachrangig behandelt werden.
Russland setzte seine Dominanz in Europa fort und investierte 149 Milliarden Dollar in seine Streitkräfte. Währenddessen sorgte die Ukraine, die unter russischem Angriff steht, mit 34 Prozent ihres BIP für Militärausgaben für Aufsehen. Die USA führten mit 997 Milliarden Dollar weiterhin die Rangliste der Militärausgaben an, da ein erheblicher Teil der Mittel in die Modernisierung der Atomwaffen und militärischer Kapazitäten floss. Auch China steigerte seine Ausgaben um sieben Prozent und fokussierte auf Cyberkrieg und Atomwaffen.
Wachsende militärische Aktivitäten in der Nato konnten zwar eine stärkere Unabhängigkeit von den USA nicht gewährleisten, zeigen jedoch die Sorge um Sicherheit inmitten der russischen Bedrohung. Israels Ausgaben sprangen um 65 Prozent nach oben, was die höchste Erhöhung seit 1967 darstellt, während der Iran, trotz regionaler Spannungen, seine Militärausgaben reduzieren musste.
Die Sipri-Analyse bleibt ein internationales Maß für derartige Entwicklungen und kombiniert offizielle Haushaltsdaten mit ergänzenden Quellen, wodurch sie gelegentlich von den Angaben der Nato oder einzelner Länder abweicht.