Wall Street im Aufwind: Zinsperspektive und KI-Visionen beflügeln Märkte
Nach einer vielversprechenden Wochenmitte deutet sich für die Wall Street ein stabiler Start in den Donnerstagshandel an. Investoren blicken optimistisch auf eine potenzielle Zinssenkung durch die US-Zentralbank Fed, deren nächste Sitzung einen mit Spannung erwarteten Zinsentscheid bringen könnte. Besonders im Rampenlicht steht der wachsende Enthusiasmus über den Boom in der Künstlichen Intelligenz (KI), angeheizt durch die jüngsten positiven Äußerungen von Salesforce.
Das Unternehmen hob seinen Umsatzausblick an, insbesondere aufgrund der anziehenden Nachfrage nach seiner KI-Plattform Agentforce. Der Dow Jones Industrial präsentiert sich infolge des Aufwärtstrends erholt und wird von IG um 0,1 Prozent höher, bei 47.925 Punkten, eingeschätzt.
Somit rückte er näher an sein Rekordhoch aus dem November, das knapp über 48.430 Punkten liegt. Auch der Nasdaq 100 hat sich über sein November-Tief hinwegbewegt und wird bei 25.615 Punkten gesehen, mit einem Rekordhoch, das bei über 26.180 Punkten in Reichweite ist.
NordLB-Analyst Tobias Basse warnte davor, die zuletzt schwachen Wirtschaftsdaten überzubewerten, räumte jedoch ein, dass sie für eine weitere Zinssenkung sprechen könnten. Besondere Aufmerksamkeit widmete er dabei der Beschäftigungskomponente im ISM-Index, deren Wachstum etwas deutlicher hätte ausfallen können. Diese liegt weiterhin unter der entscheidenden 50-Punkte-Marke und damit unter der Schwelle zur Expansion.
Unter den Einzelaktien nehmen die Anleger vor allem Salesforce ins Visier. Trotz einer seltenen Umsatzenttäuschung im dritten Quartal, die von JPMorgan-Analyst Mark Murphy angesprochen wurde, dominiert die positive Stimmung über die Auftragslage und die Dynamik von Agentforce. Die Aktie konnte vorbörslich um etwa anderthalb Prozent zulegen.
Auch Microsoft verzeichnete im vorbörslichen Handel eine leichte Erholung nach den Verlusten von 2,5 Prozent am Vortag. Das Unternehmen befindet sich wie viele der "Glorreichen Sieben" – den führenden Technologieriesen – in einem leichten Plus. Doch hatte das spezialisierte Tech-Portal "The Information" über gedämpfte Ausgabenprognosen von Geschäftskunden für Microsofts KI-Dienste berichtet, was Sorgen genährt hatte.
Analysten wie Brent Thill von Jefferies erachten diese Bedenken indes als übertrieben. Insgesamt stiegen die Aktien der anderen, zu den "Glorreichen Sieben" zählenden Größe – Tesla, Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Nvidia – mit Ausnahme des nahezu unveränderten Apple um weniger als ein Prozent.

