US-Exporte: Deutsche Wirtschaft fühlt Zolldruck unter Trump
Die deutschen Exporteure stehen weiterhin vor Herausforderungen auf dem US-Markt, dem bedeutendsten Ziel ihrer Waren. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) erwartet aufgrund der anhaltenden Zollpolitik der Regierung Trump auch im Jahr 2026 Einbußen. Im laufenden Jahr wird ein Rückgang der Exporte um acht bis neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet.
Der Maschinenbau, stark von mittelständischen Unternehmen geprägt, leidet besonders unter den Zöllen, die seit August auf 15 Prozent für zahlreiche europäische Produkte erhöht wurden. Stahl und Aluminium sind von noch höheren Zöllen betroffen, während die Kfz-Industrie bislang ausgenommen bleibt. Der VDMA appelliert an die EU-Kommission, den Druck auf Washington für weitere Zollerleichterungen zu intensivieren.
Trotz eines leichten Aufschwungs im September sind die deutschen Exporte weiterhin um 14 Prozent hinter dem Vorjahresniveau zurückgeblieben. Die GTAI prognostiziert, dass der schwächelnde US-Arbeitsmarkt und steigende Inflation den Konsum in den USA, eine entscheidende Konjunkturstütze, im kommenden Jahr belasten werden. Unternehmen könnten die bisher nicht weitergegebenen Zollkosten ab 2026 an ihre Kunden weiterreichen.
In den USA bleiben die traditionellen Sektoren wie Industrie, Landwirtschaft und Bau von schwachem Wachstum geprägt. Dies trifft deutsche Exporteure, die insbesondere Maschinen, Fahrzeuge und Elektronik liefern. Die USA bleiben dennoch der bedeutendste Absatzmarkt für Deutschland, trotz eines prognostizierten Rückgangs der gesamten Exporte von „Made in Germany“-Produkten.

