Verdi fordert mehr Schutz für Paketzusteller – Debatte im Bundestag
Sechs gut sichtbar in gelb-roter Uniform gekleidete Mitglieder der Verdi-Betriebsgruppe von DHL nahmen kürzlich auf der Zuschauertribüne des Bundestags Platz, während die Abgeordneten über ein wichtiges Rentenpaket abstimmten. Sie waren von der Linksfraktion eingeladen worden, um auf die prekäre Lage der Paketzusteller aufmerksam zu machen und den Antrag „Paketzustellerinnen und Paketzusteller wirksam vor Überlastung und Ausbeutung schützen“ zu unterstützen.
Pascal Meiser von der Linksfraktion hob die körperlichen Belastungen hervor, die insbesondere während der Weihnachtszeit zunehmen. Der Verdi-Gewerkschaftssekretär Aris Harkat betonte, dass die Gewerkschafter ihren freien Tag nutzten, um im Bundestag Gehör zu finden.
Abdelaziz Shahin, Arbeiter in einem Paketzentrum, stellte die drängende Frage, wie Angestellte mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Schulter- oder Rückenproblemen ihre Rente erreichen sollen. Die Gewerkschaft kämpft seit Jahren für eine Obergrenze von 20 Kilogramm pro Paket, um die Arbeitslast der Zusteller zu reduzieren.
Zustellteamleiter Steve Josch berichtete über die Herausforderungen, die die regelmäßige Lieferung von schweren Lasten wie Möbeln oder Haushaltsgeräten mit sich bringt. Er betonte, dass gesetzliche Hilfsmittel wie Sackkarren oft unzureichend sind, und plädierte für ein Umdenken in der Branche.
Die psychische Belastung der Zusteller wurde ebenfalls thematisiert, da der Druck sowohl von Kunden als auch vom Arbeitgeber kommt, was zur Frustration und Unzufriedenheit führt. Trotz eines soliden Tarifvertrags bei DHL sind die Arbeitsbedingungen in vielen anderen Unternehmen der Branche prekär, insbesondere bei Subunternehmen.
Aris Harkat forderte ein Verbot von Subunternehmen, um faire Bedingungen für alle zu schaffen und die Einhaltung von Arbeitsschutzstandards durchzusetzen.

