Kursrückgang bei deutschen Anleihen – Industrieaufträge übertreffen Erwartungen
Am Freitag verzeichneten deutsche Staatsanleihen einen Rückgang, nachdem der Euro-Bund-Future um 0,26 Prozent auf 127,79 Punkte fiel. Parallel dazu stieg die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf 2,80 Prozent. Diese Kursentwicklung wird teilweise durch die unerwartet positiven Zahlen der Auftragseingänge in der deutschen Industrie beeinflusst.
Im Oktober konnten die Bestellungen im verarbeitenden Gewerbe auf monatlicher Basis zulegen, und der Anstieg übertraf die Prognosen der Volkswirte deutlich. Besonders die Inlandsaufträge verzeichneten Zuwächse, während die internationalen Bestellungen durch die amerikanische Zollpolitik beeinträchtigt wurden. Trotz der erfreulichen Auftragseingänge bleiben die strukturellen Herausforderungen der deutschen Industrie bestehen.
Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen äußerte sich für das kommende Jahr verhalten optimistisch. Zwar erwartet er ein moderates Wirtschaftswachstum aufgrund expansiver Finanzpolitik, ein kraftvoller Aufschwung bleibt ihm zufolge jedoch unwahrscheinlich.
Auf globaler Ebene verbesserte das Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan in den USA im Dezember stärker als erwartet. Diese Entwicklung basierte auf optimistischeren Erwartungen der Konsumenten, wobei die Inflationserwartungen sanken, aber nicht verschwanden. Vor diesem Hintergrund gehen Experten davon aus, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche erneut die Leitzinsen senken wird.

