EuroStoxx Ringt mit Luft nach oben – Autowerte im Aufwind
Der Freitag zeigte sich als kniffliger Tag für die europäischen Aktienmärkte, die ihre eindrucksvolle Aufwärtsbewegung nur zögerlich fortsetzten. Der EuroStoxx 50, anfangs ambitioniert bis an die Schwelle von 5.750 Punkten heranrückend, verlor gegen Ende an Dynamik. Der Schlusskurs bei 5.723,93 Punkten markierte lediglich ein mageres Plus von 0,10 Prozent, dennoch schloss der Eurozonen-Leitindex die Woche mit einem Anstieg von einem Prozent ab, was das Ziel des Rekordhochs von 5.818 Punkten in greifbare Nähe rücken lässt.
Anders als im Euroraum präsentierten sich die Märkte jenseits der Grenzen ohne einheitliche Richtung: Der britische FTSE 100 schloss mit einem Rückgang von 0,45 Prozent bei 9.667,01 Punkten, wohingegen der Schweizer SMI ein Plus von 0,33 Prozent auf 12.936,30 Punkte verzeichnete. Die Hoffnung auf eine bevorstehende Zinssenkung der Fed in der kommenden Woche trieb viele Weltbörsen nach ihrer November-Schwäche an. Analytikerin Birgit Henseler von der DZ Bank beleuchtete, dass die künftige US-Geldpolitik spannender bleibt als das aktuelle geldpolitische Geschehen.
Besonders im Automobilsektor setzte sich die Erholung fort, flankiert von einem optimistischen Analysten-Ausblick und der Erwartung milderer Regulierungen. BMW avancierten zum Spitzenreiter im EuroStoxx, während Stellantis einen bemerkenswerten Kursgewinn von 2,2 Prozent verzeichnete. Der europäische Branchenindex Automobiles & Parts erlebte einen Höhenflug seit August. Index Radar warf die Frage auf, ob dies der Beginn einer lang erhofften Trendwende bis 2026 sein könnte, während dennoch strukturelle Risiken wie die Abhängigkeit von China bestehen bleiben.
Die Ölwerte mussten hingegen Federn lassen, mit Eni und Totalenergies als deutliche Verlierer im EuroStoxx. JPMorgan hatte beide Titel in ihrem Jahresausblick herabgestuft, insbesondere Eni aufgrund einer Bewertungsprämie. Auch BP und Shell blieben von den pessimistischen Einschätzungen der Bank of America nicht verschont. Bei den Versicherern gab es ebenfalls Rückschläge, insbesondere nachdem die Aktie von Swiss Re einen empfindlichen Rückgang um 6,5 Prozent erlitt. Die moderate Anhebung des Gewinnziels enttäuschte Erwartungen auf eine bedeutendere Steigerung.
Auf der Gewinnerseite glänzten Alstom mit einem Plus von fünf Prozent. Die bisher im laufenden Jahr kaum in Schwung gekommenen Aktien profitierten von einer Kaufempfehlung durch die Citigroup, die eine Verbesserung des Barmittelflusses erhofft.

