Urteil im German Pellets-Prozess erwartet: Ein Mammutverfahren neigt sich dem Ende zu
Der rechtskräftige Abschluss im langwierigen Prozess um die Insolvenz von German Pellets, einem einst bedeutenden Akteur der Holzverarbeitungsbranche, steht kurz bevor. Nach einer umfassenden Verhandlungsdauer von mehr als zwei Jahren und über 40 Prozesstagen wird das Schweriner Landgericht voraussichtlich am Freitag sein Urteil verkünden. Der ehemalige Geschäftsführer des Unternehmens, inzwischen 68 Jahre alt, muss sich wegen Insolvenzverschleppung und mehrfachen Betrugs verantworten.
Im Rahmen eines Verständigungsversuchs aller beteiligten Parteien wurde dem Angeklagten bei einem Geständnis eine Bewährungsstrafe von maximal zwei Jahren in Aussicht gestellt. Ein bemerkenswertes Detail im Verfahren war der von der Staatsanwaltschaft akzeptierte neue Zeitpunkt des objektiven Eintritts der Insolvenz, nun vom März 2015 auf den 15. November 2015 verlegt. Dies hatte zur Folge, dass 97 Prozent der ursprünglichen Vorwürfe entfielen und die Schadenssumme von ursprünglich 77,3 Millionen Euro auf nunmehr 2,5 Millionen Euro sank.
Ehemals als Weltmarktführer in der Herstellung und dem Vertrieb von Holzpellets anerkannt, stellte die German Pellets GmbH im Februar 2016 nach gescheiterten Expansionsbestrebungen Insolvenzantrag. Der Niedergang des Unternehmens führte dazu, dass zahlreiche Kleinanleger erhebliche Verluste hinnehmen mussten.