Trump sorgt für Dauerstress an den Märkten – Investoren fürchten neue politische Volatilität
Seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus pendeln die Märkte zwischen Panik und Erleichterung – ohne klare Richtung, aber mit konstant hoher Nervosität. Die Unberechenbarkeit der US-Politik ist längst ein systemisches Risiko geworden, das selbst erfahrene Fondsmanager an ihre Grenzen bringt.
Jüngstes Beispiel: Trumps Attacke auf Fed-Chef Jay Powell. Noch vergangene Woche hatte der Präsident die „sofortige Entlassung“ Powells angekündigt, um Tage später zurückzurudern und eine angebliche Nicht-Absicht zu betonen. Rechtlich hätte Trump Powell ohnehin nicht einfach entlassen können – doch der Schaden ist angerichtet: Die Unabhängigkeit der US-Notenbank ist öffentlich infrage gestellt, und die Märkte haben eine neue Quelle der Unsicherheit.
Das Ergebnis war eine kurzfristige Abwärtsbewegung bei Dollar, US-Staatsanleihen und Aktien, gefolgt von einer schnellen Erholung – typisch für die erratische Kursentwicklung unter Trump. Hedgefonds und Handelsabteilungen profitieren von den erhöhten Volumina, doch Fondsmanager mit längerem Horizont warnen vor wachsender Erschöpfung. „Die Belastung ist real“, so ein Portfoliomanager.
Auch in anderen Bereichen bleibt die Politik diffus. Nach der Ankündigung des US-Finanzministers Scott Bessent, der Handelskrieg mit China sei „unhaltbar“, hofften die Märkte auf Entspannung. Doch chinesische Beamte dementierten Gespräche, und die Hoffnung verpuffte in neuer Unsicherheit.
Trotz gelegentlicher Rückzüge bleibt das strukturelle Risiko hoch. Globale Zölle liegen weiterhin weit über den Erwartungen, eine US-Rezession bleibt ein ernstes Szenario – während die Handlungsfähigkeit der Fed angesichts politischer Einflussversuche sinkt.
Marktteilnehmer fürchten insbesondere ruhige Phasen: Wenn die Märkte Stabilität signalisieren, könnte dies Trump ermutigen, die Grenzen erneut zu testen. „Der Präsident hat sich taktisch zurückgezogen, aber er kann jederzeit wieder angreifen“, warnt Mark Dowding von BlueBay Asset Management.
Fund Manager werden sich auf anhaltende Unruhe einstellen müssen – gut 1.360 Tage bleiben dafür noch.