Flexibilisierung von Arbeitszeiten: Herausforderung für die Sozialpartner?
Die Debatte um die geplante Flexibilisierung der Arbeitszeiten zieht weite Kreise. Tim Klüssendorf, kommissarischer Generalsekretär der SPD, vertritt die Ansicht, dass die meisten Arbeitnehmer nicht von den Änderungen betroffen sein werden. Er ist der Überzeugung, dass der Großteil der Beschäftigten nicht mehr als acht Stunden täglich arbeiten müsse. Vielmehr solle die Flexibilität auf Branchen beschränkt werden, die einen Bedarf daran haben. Vor der Umsetzung der Pläne werde jedoch ein Dialog mit den Sozialpartnern angestrebt, um Fehlanreize und Missbrauch zu vermeiden.
Im Kontext dieser Diskussion hat Bundeskanzler Friedrich Merz in seiner Regierungserklärung eine eindringliche Mahnung ausgesprochen und die Bürger aufgefordert, mehr und effizienter zu arbeiten. Er betonte, dass der Wohlstand Deutschlands nicht mit Modellen wie der Vier-Tage-Woche und einer übermäßigen Betonung der Work-Life-Balance zu halten sei.
Ein zentrales Problem, das Klüssendorf hervorhebt, ist die enorme Anzahl an Überstunden. Jährlich kommen 1,2 Milliarden Überstunden zusammen, wovon etwa die Hälfte unbezahlt bleibt. Zudem gibt es weiterhin Herausforderungen bei der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt, insbesondere nach der Geburt von Kindern und der sogenannten Teilzeitfalle.
Klüssendorf spricht sich zudem klar gegen die Abschaffung von Feiertagen aus und hält deren Effekt für marginal. In dieser Frage würde er sich nicht hinter eine Abschaffung stellen.