Staatsgarantien für Rüstungskredite? Deutsche Bank sieht großes Potenzial
In einem eindringlichen Gastbeitrag für das "Handelsblatt" setzt sich Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, für staatliche Garantien auf Kredite an Rüstungsunternehmen ein. Ein solches Vorgehen könnte die Synergien zwischen öffentlich finanzierter Förderung und privatwirtschaftlichem Kapital optimieren, um die notwendige Erweiterung der Verteidigungskapazitäten zu finanzieren.
Sewing betont die Bereitschaft von Banken und Investoren, den Verteidigungssektor zu stützen. Die Deutsche Bank selbst hat ein beachtliches Kreditengagement in diese Richtung, das sich auf einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag beläuft. Doch um die Effektivität der Finanzierungen zu erhöhen, wäre eine Verbindung aus staatlichen Garantien und Krediten aus seiner Sicht zielführend.
Er verweist auf die Erfolge der Europäischen Investitionsbank während der Corona-Krise, die durch Garantien Investitionen in Höhe von 186 Milliarden Euro möglich gemacht hat. Diese Mechanismen könnten auch im Verteidigungsbereich angewandt werden. Sewing nennt die Idee einer speziellen europäischen Bank für Verteidigung, Sicherheit und Resilienz als vielversprechend.
Dies geschehe vor dem Hintergrund steigender globaler Militärausgaben, die nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri 2024 zum zehnten Mal in Folge angewachsen sind. Allein Deutschland hat laut Sipri seine Militärausgaben im gleichen Zeitraum um 28 Prozent erhöht.