Großbritannien erzielt Zollbefreiung für Pharmaexporte in die USA
Das kürzlich ausgehandelte Abkommen zwischen Großbritannien und den USA läutet eine neue Phase der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ein. Anders als die Mitgliedstaaten der Europäischen Union hat Großbritannien sich mit den USA auf einen Null-Prozent-Zollsatz für Pharmaexporte verständigt. Die US-Handelsbehörde bestätigte diese Vereinbarung, nachdem erste Meldungen seitens der britischen Nachrichtenagentur PA mit Bezug auf die dortige Regierung veröffentlich worden waren. Die Regelung gilt bis zum Ende der Präsidentschaft von Donald Trump.
Bemerkenswert ist, dass die britische Regierung im Gegenzug dafür sorgt, dass der nationale Gesundheitsdienst des Vereinigten Königreichs - der NHS - künftig höhere Beträge für US-amerikanische Arzneimittel aufwenden kann. Diese Vereinbarung hebt die besondere Beziehung zwischen den beiden Nationen hervor und spielt insbesondere für die britische Pharmaindustrie eine bedeutende Rolle. Großbritannien exportiert zahlreiche Pharmaprodukte in die USA, die als größter Markt für Unternehmen wie GSK und Astrazeneca gelten. Beide Unternehmen investieren massiv in die amerikanische Wirtschaft.
Der US-Handelsminister Howard Lutnick zeigte sich höchst angetan von der Vereinbarung und betonte, dass sie geeignet sei, Lieferketten zu stärken und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Während Großbritanniens Handelsbeziehungen mit den USA von dieser Einigung profitieren, steht die EU weiterhin mit einem 15-Prozent-Zollsatz im pharmazeutischen Handel da, nachdem sich der US-Präsident von noch höheren Zollforderungen distanziert hatte. Die Vereinbarung ist Teil eines im Frühjahr initiierten Handelsdeals, der für andere britische Produkte und Fahrzeuge spezifisch abgestufte Zollsätze vorsieht.

