Friedrich Merz vor der Kanzlerschaft: Söder skizziert Fahrplan
Die Möglichkeit, dass Friedrich Merz im Mai zum neuen Bundeskanzler gewählt wird, nimmt Gestalt an. CSU-Chef Markus Söder hat konkrete Pläne skizziert, wonach der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD möglicherweise am 5. Mai abgeschlossen werden könnte. Direkt im Anschluss, am 6. Mai, wäre demnach die Zeit für die Wahl von Merz im Bundestag gekommen. Diese Aussagen tätigte Söder nach Informationen aus einer internen Sitzung des CSU-Vorstands in München.
Interessanterweise bleibt die zeitliche Festlegung für die Ernennung der Minister noch offen. In der gleichen Sitzung äußerte Söder, dass die Bekanntgabe der Ministerposten erst nach der Kanzlerwahl erfolgen soll. Dies entspreche den bisherigen Absprachen. Gleichwohl ließ er durchblicken, dass er flexibel auf frühere Anfragen reagieren würde, sofern dies erforderlich ist. Hierbei liege der Ball eindeutig bei CDU-Chef Friedrich Merz, der die Marschroute festlegt.
Was die Verteilung der CSU-Ministerposten betrifft, versicherte Söder, dass er sich bislang hierzu noch keine abschließenden Gedanken gemacht habe. Weder Zusagen noch Absagen wurden bisher erteilt. Auch in Bezug auf die Frage zur möglichen Ernennung Alexander Dobrindts zum Bundesinnenminister äußerte sich der bayerische Ministerpräsident diplomatisch. Es steht jedem Einzelnen frei, ein Ministeramt anzustreben oder abzulehnen, unterstrich Söder die Autonomie der Entscheidungsträger in dieser Sache.