Drohnenkonflikt eskaliert vor Genfer Friedensgesprächen
Die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine nehmen weiter an Dramatik zu, während die Vorbereitungen für Gespräche über den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump in Genf laufen. In Dnipro, einer bedeutenden Industriestadt der Ukraine, entbrannte nach einem Drohnenangriff ein Feuer in einem Wohnhaus. Berichten zufolge wurden dabei mindestens 15 Personen verletzt, darunter ein elfjähriges Mädchen. Auch in Saporischschja richteten die nächtlichen Drohnenangriffe erhebliche Schäden an, indem zwei Wohnhäuser getroffen und sechs Personen, darunter drei Männer und drei Frauen, verletzt wurden. Insgesamt setzte Russland 98 Drohnen ein, wovon die ukrainischen Luftstreitkräfte den Großteil abwehrten, allerdings waren 27 Treffer an 12 verschiedenen Orten zu verzeichnen.
Die heftig umkämpften Gebiete Donezk und Cherson meldeten seit Samstag acht Todesfälle und 15 Verletzte. Parallel dazu führten ukrainische Drohnenangriffe zu einem Brand in einem Wärmekraftwerk in der Stadt Schatura nahe Moskau. Der regionale Gouverneur, Andrej Worobjow, bestätigte dies und betonte, dass die Stromversorgung in der Region nicht beeinträchtigt sei.
Auch die russische Hauptstadt Moskau war im Visier der Drohnenattacken. Unter Einsatz der Flugabwehr wurden drei Drohnen, die sich auf die Metropole zubewegten, zerstört. Das russische Verteidigungsministerium berichtete von insgesamt 75 abgewehrten Angriffen durch ukrainische Drohnen, zu Schäden oder Verletzten wurden wie gewohnt keine Angaben gemacht.
Zum Abschluss des Tages finden in Genf Verhandlungen über Trumps Friedensplan statt. Eine ukrainische Delegation trifft sich mit Vertretern aus den USA und Europa, um über den 28-Punkte-Plan zu beraten, der von der Ukraine weitreichende Zugeständnisse fordert. Russische Vertreter sind bei diesen Gesprächen nicht zugegen.

