CDU-internes Tauziehen: Laumann verteidigt Merz’ Kabinettsauswahl
Die innerparteiliche Diskussion innerhalb der CDU um die frisch vorgestellte Kabinettsliste von Parteichef Friedrich Merz hat an Fahrt aufgenommen. Während der stellvertretende CDU-Vorsitzende Karl-Josef Laumann seine Zufriedenheit mit dem Kabinett ausdrückt, sieht sein Nachfolger an der Spitze der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Dennis Radtke, die soziale Balance der Ministerauswahl in Frage gestellt. Laumann, ein erfahrener CDU-Politiker und derzeitiger Arbeitsminister in Nordrhein-Westfalen, sieht keinen Grund zur Beanstandung und lobt die kluge Kabinettszusammensetzung.
Radtke jedoch, der die Kritik laut und deutlich formuliert, bemängelt das Fehlen eines Vertreters der CDA im Kabinett und erinnert an eine Tradition, die von Adenauer bis Merkel Bestand hatte. Der Mangel an sozialer Profilierung sei seit langem ein Problem und trage zur Wahrnehmung der CDU als unsozial bei, obwohl die Partei historisch bedingt eine wichtige Rolle im Sozialstaat gespielt habe.
Laumann hingegen betont, dass es nicht um die Unterrepräsentation des Arbeitnehmerflügels gehe, sondern um das Gesamtgefüge des Koalitionsvertrages und ein gutes Klima innerhalb der Regierung. Auch der zukünftige Kanzleramtsminister Thorsten Frei unterstützt Merz’ Vorgehen und weist darauf hin, dass vor allem die ostdeutschen Landesverbände gut vertreten seien. Frei unterstreicht die Wichtigkeit von Kompetenz über die proportionale Beteiligung einzelner Landesverbände und sieht die Gesamtkonstellation des Kabinetts als entscheidend.