Ausweis per Post: Neue Zustelloption spart Behördengang – für 15 Euro Aufpreis
Ab dem 2. Mai können Bundesbürger bei der Beantragung von Personalausweis oder Reisepass auf den zweiten Gang zur Behörde verzichten – gegen eine Gebühr von 15 Euro übernimmt die Deutsche Post die Zustellung der Dokumente bis an die Haustür.
Die neue Option muss direkt bei der Antragstellung im Bürgeramt gewählt und bezahlt werden. Sobald das Ausweisdokument produziert ist, bringt ein Zusteller es persönlich vorbei. Voraussetzung: Der Empfänger kann sich mit einem noch gültigen Ausweisdokument identifizieren. Falls niemand angetroffen wird, geht der Brief an die nächstgelegene Postfiliale – dort ist ebenfalls ein Identitätsnachweis notwendig.
Den Zuschlag für die Zustellung erhielt die Deutsche Post nach einer Ausschreibung der Bundesdruckerei. Das neue Angebot kommt für das Bonner Unternehmen zur rechten Zeit: Während das Paketgeschäft unter massivem Wettbewerbsdruck steht, sinkt das Briefvolumen kontinuierlich. 2024 ging der Absatz klassischer Briefsendungen laut Bundesnetzagentur um acht Prozent zurück.
Mit einem Marktanteil von rund 88 Prozent im Briefsegment bleibt die Post zwar dominierend, muss aber laufend neue Geschäftsfelder erschließen. Der neue Vertrag mit der Bundesdruckerei verschafft dem Konzern in einem schwierigen Marktumfeld zusätzlichen Rückenwind – und der Verwaltung ein praktikables Digitalisierungsinstrument.
