Zinsfantasien und Friedensgespräche: Verhaltener Start am deutschen Aktienmarkt
Nach einem positiven Anfang der Woche zeigen sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag eher zögerlich. Die Hoffnung auf eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember lebt in den Köpfen der Investoren auf. Gleichzeitig bleibt jedoch Skepsis bezüglich der laufenden Verhandlungen über einen Friedensplan für die Ukraine. US-Präsident Donald Trump zeigt sich dennoch optimistisch und hofft auf ein erfolgversprechendes Ergebnis.
Der X-Dax deutet kurz vor Handelsbeginn auf einen leichten Rückgang des Dax um 0,1 Prozent auf 23.221 Punkte hin. Das Vorhaben, die 200-Tage-Linie zu durchbrechen, erweist sich somit weiterhin als Herausforderung. Diese Linie ist für Investoren von besonderer Bedeutung, da sie einen langfristigen Trendindikator darstellt. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Morgen mit einem leichten Rückgang von 0,1 Prozent gehandelt.
Analyst Thomas Altmann von QC Partners beobachtet, dass es weiterhin an Kaufinteresse für eine Erholung fehlt. Der Dax bewegt sich daher nicht nach dem üblichen Muster, bei dem traditionell im November eine Jahresendrallye stattfindet. Während der November historisch gesehen einer der stärksten Monate ist, bleibt der Dax derzeit tief im negativen Bereich.
Rüstungsaktien, die während des Konflikts hohe Renditen erzielten, könnten aufgrund der Gespräche über den Ukraine-Friedensplan weiterhin im Rampenlicht stehen. Die Aktie von Rheinmetall fiel vorbörslich um 1,1 Prozent auf Tradegate, während Hensoldt und Renk mit Zuwächsen von 1,5 beziehungsweise 1,2 Prozent einen stabilisierenden Kurs einzuschlagen scheinen.
Thyssenkrupp Nucera sieht sich hingegen aufgrund der anhaltenden Zurückhaltung bei Investitionsentscheidungen in einem herausfordernden Marktumfeld für grünen Wasserstoff mit einem niedrigeren als erwartetem Umsatz konfrontiert. Der Umsatz des Geschäftsjahres, das am 30. September endete, blieb unterhalb der anvisierten Zielspanne des Unternehmens. Händler bestätigten in ersten Analysen die schwachen Zahlen und den düsteren Ausblick, was zu einem Kursrückgang der Aktie auf Tradegate von 6,5 Prozent führte.
Die Aktie von Borussia Dortmund wird an diesem Dienstag mit einem Dividendenabschlag von sechs Cent gehandelt, wodurch rein optisch eine deutlichere Kursanpassung zu erwarten ist.

