US-Börsen auf Erholungskurs: Trump und Zölle im Fokus
An den amerikanischen Aktienmärkten scheint sich nach einer Phase der Schwäche eine Erholung abzuzeichnen. Der Dow Jones Industrial kletterte am Dienstag um 1,61 Prozent auf 38.786 Punkte und versucht damit, einen historischen Absturz zu verhindern. Noch Ende März notierte der Index bei respektablen 42.000 Punkten, bevor die von US-Präsident Donald Trump veranlasste „Zoll-Lawine“ für Unruhe sorgte. Das jüngst erreichte Monatstief von knapp über 36.600 Punkten stand dabei im Fokus der Investoren.
Auch der Nasdaq 100 konnte kräftig zulegen und verzeichnete ein Plus von 1,92 Prozent auf 18.149 Punkte. Der S&P 500 stieg ebenfalls um 1,59 Prozent auf 5.240 Zähler. Inmitten dieser Handelsgewitter legte Trump noch nach und beschwerte sich öffentlich über Fed-Chef Jerome Powells Zinsentscheidung, indem er ihn als „Mr. Zu Spät“ kritisierte. Entgegen Trumps Forderung, die Zinsen im Angesicht einer drohenden Inflation zu senken, hielt Powell an seiner bisherigen Linie fest.
Der Goldpreis erlebte indessen einen historischen Höhenflug: Erstmals erreichte der Preis einer Feinunze 3.500 US-Dollar und bestätigte damit seine Rolle als sicherer Hafen in unruhigen Zeiten.
Spannend bleibt es bei Tesla, das im Kreis der sogenannten „glorreichen Sieben“ besondere Aufmerksamkeit erregt. Die Automarke verzeichnete einen Absatzrückgang von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was teils auf die Nähe von Elon Musk zu Trump und teilweise auf Modellwechsel zurückzuführen ist. Trotz großer Herausforderungen konnte Tesla am Dienstag an der Börse um 3,8 Prozent zulegen.
Netflix machte sich nach einem Plus von 5,8 Prozent in Richtung Rekordhoch auf, nachdem gute Geschäftszahlen veröffentlicht wurden. 3M zeigte sich stark mit einem Anstieg von 7,3 Prozent im Dow, während Verizon mit einem Minus von 1,9 Prozent den Platz des Schlusslichtes einnahm.
Im Bereich der Mischkonzerne konnte Danaher mit einem Plus von 5,7 Prozent beeindrucken. Im Gegensatz dazu traf es die Rüstungsbranche hart: Northrop Grumman und RTX verbuchten deutliche Verluste von mehr als 12 beziehungsweise über 9 Prozent. Auch die Papiere von Lockheed Martin gaben nach jüngsten Quartalszahlen um über 3 Prozent nach.