Unternehmenskrisen in Deutschland auf Rekordhöhe: Hoffnungsschimmer für 2026?
Die wirtschaftliche Talfahrt hat die Zahl der Insolvenzen in Deutschland auf den höchsten Stand seit nahezu einem Jahrzehnt getrieben. Laut Prognosen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform wird erwartet, dass bis Jahresende rund 23.900 Firmen Insolvenzanträge stellen werden. Diese Zahl markiert einen Anstieg von über acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zum letzten Mal wurden ähnliche Werte im Jahr 2014 mit etwa 24.100 Insolvenzen registriert.
"Viele Unternehmen stehen unter massivem Druck, da sie hoch verschuldet sind, kaum neue Kredite erhalten und mit komplexen strukturellen Herausforderungen wie hohen Energiekosten und regulatorischen Hürden zu kämpfen haben", erklärt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung. Vor allem der Mittelstand sei dadurch stark betroffen, und oftmals sei der finanzielle Kollaps unausweichlich.
Inmitten dieser düsteren Aussichten gibt es jedoch einen Hoffnungsschimmer: Der Anstieg der Unternehmensinsolvenzen hat sich im laufenden Jahr verlangsamt. Nachdem staatliche Corona-Pandemie-Hilfen ausgelaufen waren, verzeichneten die Jahre 2023 und 2024 einen dramatischen Anstieg um fast ein Viertel.
Zahlreiche Ökonomen prognostizieren, dass die geplanten staatlichen Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung das Wirtschaftswachstum ab 2026 positiv beeinflussen könnten. Diese Entwicklung könnte laut Creditreform den Trend der steigenden Insolvenzen abbremsen. Trotzdem seien zusätzliche Maßnahmen notwendig, wie beispielsweise eine Verringerung der Stromkosten. Hantzsch merkt jedoch an, dass nach gegenwärtiger Einschätzung nicht damit zu rechnen sei, dass die Insolvenzzahlen 2026 stagnieren oder gar abnehmen werden.

