US-Zölle belasten deutsche Industrieregionen schwer – Gewinner im Dienstleistungssektor
Die Auswirkungen der US-Zölle zeichnen ein differenziertes Bild in den deutschen Regionen. Laut einer Untersuchung der Dresdner Niederlassung des Ifo-Instituts erleidet besonders Salzgitter erhebliche Einbußen. Der Region, geprägt durch die Metallerzeugung, droht ein Rückgang der Bruttowertschöpfung um 1,16 Prozent. Anders verhält es sich für Potsdam, das dank einer starken Dienstleistungsstruktur ein Plus von 0,23 Prozent verbuchen kann.
Die Analyse der Ifo-Forscher offenbart eine generelle Verlagerung der wirtschaftlichen Aktivitäten: Während Dienstleistungssektoren vielerorts zulegen, müssen verarbeitende Industrien teils gravierende Verluste hinnehmen. Dies könnte mittelfristig die Wirtschaftstätigkeit von traditionellen Industriestandorten in Richtung stärker dienstleistungsorientierter Regionen verschieben.
Besonders betroffen sind Regionen mit starker Metall- und Autoindustrie. So steht das BMW-Werk im bayerischen Dingolfing-Landau vor Einbußen von 1,08 Prozent, während in Wolfsburg, der Heimat von VW, ein Minus von 1,06 Prozent prognostiziert wird. Böblingen, Standort eines bedeutenden Mercedes-Werks, könnte Verluste von 1,05 Prozent erleiden, und die Audi-Heimat Ingolstadt ist mit einem Rückgang von 0,98 Prozent konfrontiert.
Im Gegenzug zeigen sich auch Gewinner der Zollpolitik. Neben Potsdam profitieren der Main-Taunus-Kreis mit einem Zugewinn von 0,22 Prozent, Cottbus mit 0,18 Prozent und Bonn mit 0,17 Prozent. Insgesamt jedoch prophezeien die Ifo-Forscher eine geografische Verschiebung der Effekte von Nordosten nach Südwesten, wobei in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Brandenburg leichte Anstiege beobachtet werden.
Bei den deutschen Millionenstädten zeigt sich Hamburg mit einem prognostizierten Plus von 0,13 Prozent resistenter gegenüber den Zöllen. Berlin könnte von einem leichten Zuwachs von 0,08 Prozent profitieren, während Köln ein marginaler Rückgang von 0,09 Prozent erwartet wird. München sieht sich jedoch mit einem Minus von 0,18 Prozent stärker betroffen.

