Der Auftakt in die Börsenwoche: Zinsen und Notenbank im Fokus
Die Börsen starten mit verhaltenen Bewegungen in die neue Handelswoche, im Zentrum jedoch steht die mit Spannung erwartete Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch. Auch die Nachfolge des im Mai ausscheidenden Fed-Chefs zieht aktuell große Aufmerksamkeit auf sich. Die Aktienmärkte profitierten bereits am Freitag von der Aussicht auf mögliche Zinssenkungen in den USA. In diesem Zuge verzeichnete der Nasdaq 100 ein Wochenplus von 1,0 Prozent, während der S&P 500 um 0,3 Prozent zulegte. Beide Indizes nähern sich damit wieder ihren Rekordständen vom Oktober.
Dagegen ist der DAX von seinen Höchstständen noch entfernt, konnte jedoch in der Vorwoche um 0,8 Prozent zulegen und steht nun bei 24.028 Punkten. Der Stoxx Europe 600 schloss die Woche mit einem 0,4-prozentigen Anstieg bei 578,77 Punkten. Die anstehende US-Notenbanksitzung verspricht Spannung, denn Marktbeobachter wie Martin Hartmann von der Commerzbank erwarten eine Zinssenkung. Trotz eines gespaltenen Offenmarktausschusses sieht er die Zinsen zugunsten des Arbeitsmarktes gesenkt.
Dies könnte den Aktienmärkten zusätzlichen Schwung verleihen. Doch nicht alle teilen diesen Optimismus: Die Helaba-Strategen warnen vor einer möglichen Überschätzung der Zinssenkungswahrscheinlichkeit, da wichtige Arbeitsmarktdaten erst nach der Sitzung veröffentlicht werden. Auch das Rennen um die Fed-Führung zieht die Blicke auf sich. Kevin Hassett gilt als Favorit auf die Nachfolge von Jerome Powell im Mai 2026. Allerdings äußern einige Fachleute Bedenken über Hassetts Unabhängigkeit von politischem Einfluss, was bei den Anlegern Unbehagen auslösen könnte.
Aus charttechnischer Sicht zeigt der DAX derzeit keine eindeutige Richtung, bewegt sich jedoch weiterhin in einer Bandbreite zwischen 23.000 und 24.640 Punkten. Analysten wie Jörg Scherer von der HSBC erwarten, dass ein Ausbruch aus dieser Phase die mittelfristige Richtung des Index bestimmen könnte.

