Ukrainischer Gegenwind für US-Friedensplan: Selenskyj setzt auf eigene Vorschläge
Die Führung der Ukraine zeigt sich unbeeindruckt von den Friedensinitiativen der USA zur Beilegung des anhaltenden Konflikts mit Russland und plant, eigene Vorschläge für eine Lösung auf den Tisch zu bringen. Präsident Wolodymyr Selenskyj würdigte die Absicht des US-Präsidenten Donald Trump, den Krieg zu beenden, jedoch betrachtet er den vorgelegten 28-Punkte-Plan als eine einseitige Belastung für die Ukraine, der auf Druck und unvorteilhafte Entscheidungen hinausläuft.
In Absprache mit der europäischen Führung, die am Rande des G20-Gipfels in Johannesburg als möglichen Weg zur Beendigung des Krieges über den Plan Trumps und mögliche Gegenvorschläge diskutieren wird, betonte Selenskyj, dass sein Land vor einer kritischen Entscheidung stehe: die USA als Partner zu verlieren oder intern fundamentale Zugeständnisse einzugehen. Die Bedingungen des US-Plans, die unter anderem einen Verzicht auf den Nato-Beitritt und Gebietsabtretungen an Russland beinhalten, treffen in Kiew auf heftigen Widerstand.
Trumps Entschluss zeigt klare Kante: Die Ukraine solle den Friedensplan akzeptieren, anderenfalls bleibe nur der fortdauernde Kampf. Trumps Berater und Unterstützer, darunter sein Vize JD Vance, argumentieren, dass der Plan den Realitäten der Lage ins Auge sieht und sowohl Russland als auch der Ukraine gerecht werden muss. Trotz dieser Positionierungen und der offenen Gespräche mit europäischen Spitzenpolitikern, bleibt die Verhandlungsposition der Parteien stark divergierend.
Der angeregte Austausch bei den Krisengesprächen der europäischen Staats- und Regierungschefs zeigt, dass die Konfliktlösung weiterhin ein heißes Eisen bleibt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident António Costa betonten einstimmig, dass die Ukraine in alle Entscheidungen eingebunden sein muss. Selenskyj äußerte den Wunsch nach einem abgestimmten, einheitlichen Plan, der die Anliegen aller Parteien berücksichtigt.
Trumps Plan, der Russland weitreichende Territorialgewinne sichern würde, erntet neben internationalem Widerstand auch Kritik aus den eigenen politischen Reihen. Russlands Präsident Wladimir Putin zeigte sich hingegen verhandlungsbereit und sieht im Plan einen potenziellen Ausgangspunkt für eine Friedenslösung, verweist jedoch auf ungeklärte inhaltliche Details.
Selenskyj ist zum jetzigen Zeitpunkt wenig geneigt, die US-Friedensvorschläge anzunehmen und setzt weiterhin auf europäische Partnerschaften und eigene diplomatische Initiativen. Eine Verhandlungslösung bleibt angesichts der unterschiedlichen Ansichten jedoch herausfordernd. Die Situation bleibt angespannt, während die Friedensbestrebungen auf internationaler Ebene intensiv diskutiert werden.

