Trübe Aussichten: Deutsche Wirtschaft bleibt in schwierigem Fahrwasser
Der Anblick der deutschen Wirtschaftslage trübt die Gemüter der Unternehmer im Jahr 2025 weiterhin, wie das aktuelle Ifo-Geschäftsklima zeigt. Klaus Wohlrabe, der Leiter der Umfragen des renommierten Münchener Instituts, beschreibt die Unternehmensstimmung als nüchtern und besorgt angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung. Im November sank das bedeutende Konjunkturbarometer um 0,3 Punkte und steht nun bei 88,1 Punkten. Zwar liegt dieser Wert noch knapp 2,8 Punkte über dem Stand von Januar, jedoch zeigt sich damit eine eher stagnierende Entwicklung.
Ein enttäuschendes Bild bietet die aktuelle Geschäftslage, die um 0,4 Punkte nachgab. Hoffnungsvoll erscheinen dagegen die Erwartungen der Unternehmen, die um bemerkenswerte 5,9 Punkte zulegten. Wohlrabe konstatiert eine Stabilisierung, die jedoch ausschließlich von Erwartungen getrieben scheint, während die anfängliche Euphorie des Jahresanfangs längst verflogen ist. Besonders die Industrie zeigt trotz spürbarer Verbesserungen seit Januar nur in wenigen Fällen eine positive Entwicklung. Das allgemeine Bild über die Branchen hinweg offenbart ein Fehlen einer durchgreifenden Erholung.
Im Handel zeichnet sich eine leichte Erholung ab, obgleich das Niveau gegen Jahresende immer noch als stark unterdurchschnittlich zu bezeichnen ist. Der Bausektor hingegen verzeichnete im Laufe des Jahres trotz eines niedrigen Ausgangsniveaus einen positiven Trend. Ergänzend mahnt ein Bericht des Bundesverbands der Deutschen Industrie zur Vorsicht: Ein Produktionsrückgang von zwei Prozent wird für dieses Jahr erwartet. BDI-Präsident Peter Leibinger beschreibt unmissverständlich die Lage der deutschen Wirtschaft als „freien Fall“ und spricht von der „tiefsten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik“.

