Trump hat sich entschieden – doch den Namen hält er zurück
Entscheidung ohne Namen
Auf dem Rückflug nach Washington ließ Donald Trump durchblicken, dass seine Wahl für die Nachfolge von Fed-Chef Jerome Powell getroffen ist. Einen Namen nannte er nicht, kündigte aber eine baldige Verkündung an. Powell steht seit Monaten unter massivem Druck, weil er aus Trumps Sicht die Zinsen nicht schnell genug senkt. Entsprechend sucht der Präsident eine geldpolitische Führung, die aggressiver auf Lockerungskurs geht.
Kevin Hassett als heißester Anwärter
Nach Informationen von Bloomberg gilt Kevin Hassett – Leiter des Nationalen Wirtschaftsrats und langjähriger Trump-Vertrauter – als Favorit. Er selbst bezeichnet die Spekulationen als „Gerücht“, verweist aber darauf, dass der Markt positiv reagierte, als erste Berichte über seinen möglichen Aufstieg kursierten.
Hassett arbeitete bereits in Trumps erster Amtszeit eng mit dem Präsidenten zusammen und war früher Ökonom bei der Fed. Analysten halten ihn für loyal, politisch durchsetzungsfähig und marktverträglich – eine Kombination, die seine Chancen steigen lässt.
Seine mögliche Ernennung hatte die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zeitweise unter vier Prozent gedrückt. Hassett betonte, die Amerikaner könnten erwarten, dass Trump jemanden nominiere, der günstigere Kreditkonditionen anstrebe – von Hypotheken bis Autodarlehen.
Märkte zwischen Hoffnung und Risiko
An der Wall Street wird ein spannender Balanceakt erwartet: Niedrigere Zinsen könnten den Aktienmarkt beflügeln, doch ein zu forcierter Zinssenkungskurs birgt Inflationsgefahren. Portfolio-Manager warnen bereits, dass übertriebene Lockerungen die Stimmung kippen lassen könnten.
Zudem bleibt offen, ob ein neuer Fed-Chef das Offenmarktkonsortium wieder zu geschlossenen Entscheidungen führen kann. Eine gespaltene Fed würde die Märkte verunsichern – ein Szenario, das Beobachter nicht ausschließen.
Wer noch im Rennen ist
Neben Hassett stehen weitere prominente Namen auf der Shortlist:
- Fed-Gouverneur Christopher Waller
- Fed-Gouverneurin Michelle Bowman
- Ex-Notenbanker Kevin Warsh
- BlackRock-Investor Rick Rieder
Finanzminister Scott Bessent hatte eine Entscheidung vor Weihnachten in Aussicht gestellt. Er selbst gilt als Trumps Favorit – hat aber öffentlich abgewunken.
Der Senat muss die Nominierung am Ende bestätigen. Sollte Trump auf einen externen Kandidaten setzen, würde dieser vermutlich auch für die volle 14-jährige Amtszeit als Fed-Gouverneur vorgeschlagen. Powells Amtszeit endet im Mai.


