Ticketsteuer auf Höhenflug – Teurer Abheben aus Deutschland

Reisende und Luftfahrtunternehmen müssen sich auf höhere Kosten einstellen: Die deutsche Ticketsteuer für Abflüge nimmt zum 1. Mai erneut an Höhe zu, eine Konsequenz der Haushaltspolitik der Ampel-Koalition. Branchenexperten prognostizieren dadurch eine signifikante Belastung der Urlaubs- und Geschäftsreisenden sowie eine langfristige Herausforderung für Airlines und Reiseveranstalter.

Die neue Steuerregelung sieht eine Anhebung in drei Distanzkategorien vor. Europaflüge erreichen mit den neuen Sätzen mehr als das Doppelte des historischen Minimums von Anfang 2019. Die Luftverkehrsabgabe zählt in der EU zu den höchsten und betrifft alle Staaten gemäß des Luftverkehrssteuergesetzes – ein Beispiel ist der Tarif für Flüge nach Mallorca oder London.

Eine nachträgliche Erhebung der gestiegenen Abgabe bei bereits verkauften Tickets behandelte die irische Fluggesellschaft Ryanair unkonventionell: Sie bat betroffene Passagiere um Stornierung oder Nachzahlung. Indessen entschied sich Lufthansa für die Übernahme der Mehrkosten bei frühzeitig verkauften Flugscheinen. Für Reiseveranstalter ist eine Weitergabe der Kosten nur unter bestimmten vertraglichen Konditionen möglich – was große Akteure wie Tui und DER Touristik jedoch ausschließen.

Vor allem der deutsche Reiseverband unter Norbert Fiebig äußert sich besorgt über die kurzfristige Steueranhebung, die zu einer Zusatzbelastung von rund 21 Millionen Euro führt und eine Weiterberechnung an die Urlauber erschwert. Neben der Inflation und steigenden Energiepreisen lassen politische Entscheidungen den Urlaub kostspieliger werden. Dabei wird die Luftverkehrsbranche nicht nur von Steuererhöhungen getroffen, auch sämtliche staatlichen Abgaben für Luftfahrtaktivitäten sind im Steigflug.

Die staatliche Ticketsteuer erwirtschaftete im Jahr 2022 beachtliche Einnahmen und soll durch die jüngste Erhöhung weiter wachsen. Die Luftfahrt leidet jedoch langfristig unter den hohen Kosten in Deutschland, und während im Ausland bereits auf Vor-Corona-Niveau geflogen wird, hinkt die Bundesrepublik hinterher. Budget-Fluganbieter wie Ryanair oder Wizz Air nehmen Kurs auf Märkte mit günstigeren Bedingungen. Eine Kehrtwende sei nur durch gesunkene Kosten in Deutschland möglich, betont Ryanairs Marketing-Chef. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Markets
[Eulerpool News] · 01.05.2024 · 08:48 Uhr
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