Softbank verkauft alle Nvidia-Aktien – Milliarden für neue KI-Offensive
Kapital für die KI-Zukunft
Wie Softbank mitteilte, sind die Verkäufe Teil einer groß angelegten Strategie, die Mittel aus reifen Beteiligungen in neue KI- und Chipprojekte umzuleiten. Neben Nvidia trennte sich Softbank auch von T-Mobile-Anteilen im Wert von über neun Milliarden Dollar sowie weiteren 2,4 Milliarden Dollar durch Transaktionen mit der Deutschen Telekom. Finanzchef Yoshimitsu Goto erklärte, man müsse „bestehende Assets mobilisieren, um sie für die Finanzierung kommender Wachstumsfelder zu nutzen“.
Rekordgewinn dank Nvidia-Verkauf
Die Bilanz des zweiten Quartals kann sich sehen lassen: Softbank erzielte einen Rekordgewinn von 16,2 Milliarden Dollar – deutlich mehr, als Analysten erwartet hatten. Der unerwartete Erlös aus dem Nvidia-Verkauf war dabei der entscheidende Treiber. An der Börse sorgte das für Begeisterung: Die Softbank-Aktie legte nach Bekanntgabe der Zahlen kräftig zu.
Fokus auf OpenAI, Robotik und Chips
Softbank zählt inzwischen zu den größten Investoren des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, mit einem Engagement von rund 30 Milliarden Dollar. Zudem ist das Unternehmen führend an der US-Initiative „Stargate“ beteiligt, die 500 Milliarden Dollar in KI-Infrastruktur investieren will. Parallel führt Son Gespräche mit TSMC über eine Beteiligung an einem gigantischen KI-Fertigungszentrum in Arizona.
Auch die Robotik bleibt ein Herzensthema des exzentrischen Milliardärs. Nach dem Scheitern seines ersten humanoiden Roboters „Pepper“ kaufte Softbank kürzlich die Robotersparte des Schweizer Technologiekonzerns ABB für 5,4 Milliarden Dollar – ein Schritt in Richtung sogenannter „physikalischer KI“, also der Verbindung von künstlicher Intelligenz mit realer Bewegung.
Risiken bleiben hoch
Trotz der Erfolge warnt der Markt vor überzogenen Bewertungen in der KI-Branche. Softbank steht vor der Herausforderung, seine milliardenschweren Investitionen – darunter 20 Milliarden Dollar für OpenAI und 6,5 Milliarden für den Chipdesigner Ampere Computing – langfristig zu finanzieren.
Masayoshi Son bleibt dennoch optimistisch: Der Verkauf von Nvidia sei kein Rückzug aus der Chipwelt, sondern der Startschuss für Softbanks nächste Wachstumsphase – mit dem Ziel, selbst zu einem globalen KI-Champion zu werden.


