Schwenk Richtung Zentrum: CDU/CSU setzen auf neue Akzente im Europawahlkampf
Die Europawahl rückt näher und die Parteien bringen ihre politischen Segel in Position. Die CDU/CSU hat ihren Kurs neu justiert und fährt nun thematisch eine andere Route als noch vor fünf Jahren. Damals sorgte der Fokus auf Umweltthemen und Klimapolitik für Unmut in den eigenen Reihen und bei Wählern, was die Union Stimmen kostete. Heute verschieben sich die Herausforderungen. Im Zentrum der politischen Diskussion stehen aktuell die Auswirkungen des Ukrainekriegs und eine differenzierte Migrationspolitik. Diese Fragen spalten die Gesellschaft und bieten somit der Union eine scharfe Klinge im Kampf um Wählerstimmen.
Im Spannungsfeld dieser polarisierenden Themen findet die CDU/CSU nicht nur ein Feld, um ihre Identität zu schärfen, sondern auch um sich strategisch gegen die AfD auf der einen und die Parteien der bestehenden Ampelkoalition auf der anderen Seite zu positionieren. Sollten SPD, Grüne und FDP hier keine tragfähigen, pragmatischen Lösungen präsentieren – eine Aufgabe, die angesichts widerstrebender Kommunalpolitik keine leichte ist – könnte das ein herber Rückschlag für die Koalitionsparteien bedeuten.
Mit Blick auf den Wahlkalender und die aktuellen Entwicklungen könnten die Wahlen am 9. Juni für die Ampelparteien zu einer ernsten Bewährungsprobe werden. Die Union nutzt diesen Moment, um sich als klare, entscheidungsfreudige Kraft zu präsentieren, die in Zeiten der Krise Sicherheit und Orientierung verspricht. Das Blatt könnte sich wenden – zum Debakel für einige und zum Triumph für andere. (eulerpool-AFX)