Ruhiger Wochenausklang an Europas Börsen – Allfunds im Fokus
Nach einer Reihe von Kursgewinnen nahmen sich Anleger diese Woche eine wohlverdiente Verschnaufpause, während die wichtigsten Indizes nur minimale Bewegungen verzeichneten. Ein Grund für die zurückhaltende Aktivität war der US-Feiertag 'Thanksgiving', der das Marktgeschehen deutlich beruhigte. Dennoch bleibt die Stimmung an den Börsen optimistisch, gestützt durch die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen in den USA.
Der EuroStoxx 50 verzeichnete ein geringfügiges Minus von 0,04 Prozent und landete bei 5.653,17 Punkten. Etwas besser erging es dem schweizerischen SMI, der mit einem Plus von 0,07 Prozent bei 12.831,05 Punkten abschloss. Auch der britische FTSE 100 kletterte leicht um 0,02 Prozent auf 9.693,93 Punkte.
Mit Blick auf einen verkürzten Handelstag in den USA am Freitag wird für die kommenden Tage weiterhin ein ruhiger Verlauf erwartet. Experten betonen jedoch die Bedeutung der Verkaufszahlen des US-Einzelhandels während des Thanksgiving-Wochenendes, die entscheidend für die zukünftige Marktrichtung sein könnten. Insbesondere die Cyber Week schürt mit erwarteten Umsätzen von rund 44 Milliarden US-Dollar große Erwartungen, deren konkrete Zahlen erst am Montag verfügbar sein werden.
In der Eurozone zeigten aktuelle Wirtschaftsdaten kaum Bewegung, da die Wirtschaftsstimmung im November nur leicht angestiegen ist. Technologieaktien hingegen hielten nach vorangegangenen Gewinnen inne, wobei ASML einen Rückgang von 1,3 Prozent hinnehmen musste. 'Investoren reagieren bei Technologiewerten derzeit schnell und sichern Gewinne ab', erklärte Marktexperte Andreas Lipkow. Rohstoffwerte folgten einem ähnlichen Muster mit leichten Verlusten.
Besonders im Mittelpunkt stand der Nachmittag die Allfunds-Gruppe. Die Deutsche Börse bestätigte laufende Gespräche über eine mögliche Komplettübernahme des Fondsvermittlers. Zuvor hatte Bloomberg entsprechende Übernahmespekulationen berichtet. Die Nachricht trieb die in Amsterdam notierten Allfunds-Aktien um über 22 Prozent nach oben. Im Gegensatz dazu zeigten sich die Deutsche-Börse-Aktien unbeeindruckt und schlossen mit einem Gewinn von 1,8 Prozent. Bedeutende Allfunds-Anteilseigner, wie Hellman & Friedman sowie BNP Paribas, könnten bei einem erfolgreichen Abschluss der Übernahme profitieren. Die Aktien von BNP Paribas zeigten sich zunächst volatil, fanden letztlich aber 1,5 Prozent im Plus.

