Reformdruck: Gesundheitsministerin im Vermittlungsausschuss für stabile Krankenkassenbeiträge
Die Bundesgesundheitsministerin Nina Warken von der CDU zeigt sich optimistisch hinsichtlich eines Kompromisses mit den Ländern, nachdem ihr Sparpaket zur Stabilisierung der Krankenkassenbeiträge zunächst gestoppt wurde. Sie hat die Vorbereitungen für Beratungen im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat aufgenommen.
Bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsrats der CDU in Berlin äußerte sie ihre Zuversicht: „Ich bin überzeugt, dass wir hier eine gute Lösung erzielen können.“ Neben den Sparmaßnahmen seien auch grundlegende Reformen unabdingbar, so die Ministerin.
Ein wichtiger Bestandteil des gestoppten Sparpakets waren Ausgabenbremsen in Höhe von zwei Milliarden Euro, hauptsächlich im Klinikbereich, um zu vermeiden, dass die Beiträge zum Jahreswechsel steigen. Doch der Bundesrat verzögerte die Umsetzung, indem er das Gesetz zur weiteren Beratung in den Vermittlungsausschuss schickte.
Die Spitzen der Union und SPD, darunter Kanzler Friedrich Merz, planen, das Thema im Koalitionsausschuss am 10. Dezember zu besprechen. Merz kündigte eine „vernünftige Lösung“ an, um mögliche Beitragsanhebungen Anfang 2026 zu verhindern.
Vertreter der Krankenkassen mahnten jedoch bereits vor möglichen Erhöhungen, da die Versicherer ihre Reserven auffüllen müssen. Zur Unterstützung notwendiger Reformen hat Warken eine Kommission eingesetzt. Deren erste Empfehlungen werden im Frühjahr erwartet.
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) schlägt in einem kürzlich veröffentlichten Papier Milliarden-Einsparungen durch Ausgabensteuerung vor. Ökonomische Fehlanreize sollen beseitigt und ineffiziente Strukturen aufgebrochen werden.
Warken betonte die Dringlichkeit tiefgreifender Reformen, um die Beitragsstabilität langfristig zu sichern, da die finanzielle Belastungsgrenze der Versicherten erreicht sei. Bei der Veranstaltung appellierte sie an eine weniger aufgeregte Diskussion über neue Vorschläge. Oliver Blatt, Chef des GKV-Spitzenverbands, forderte mutige Reformen, um zu gewährleisten, dass die Finanzierung der gesundheitlichen Versorgung fair auf Kliniken, Pharmaindustrie und niedergelassene Ärzte verteilt wird, damit die Beitragszahler nicht weiter belastet werden.

