Politische Spannungen und Arbeitsmarktzahlen bestimmen das Marktsentiment
Die asiatischen Märkte erlebten am Freitag einen Rückschlag, nachdem erneute politische Unruhen in Südkorea die Investoren verunsicherten. Im Fokus steht ebenfalls der mit Spannung erwartete U.S.-Arbeitsmarktbericht, der maßgeblich die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die Federal Reserve in diesem Monat beeinflussen könnte.
Berichte über eine mögliche erneute Verhängung des Kriegsrechts in Südkorea führten zu heftigen Verkäufen, was den koreanischen Won stark unter Druck setzte und den Aktienmarkt in Seoul sinken ließ. Der Won verlor zeitweise bis zu 1% an Wert, während der KOSPI-Index um 1,8% einbrach. Parallel dazu fiel der australische Dollar, ein Indikator für die Risikoneigung, um 0,5%.
Die südkoreanischen Behörden reagierten umgehend. Marktteilnehmer berichteten, dass die Devisenaufsicht vermutlich US-Dollars verkauft hat, um den Wertverfall des Won einzudämmen. Diese Maßnahme ist kaum überraschend, da die Regierung unbegrenzte Liquidität bereitstellt, um die Märkte zu stabilisieren.
Der Befehlshaber der südkoreanischen Spezialeinheiten erklärte zudem, dass er keinen neuen Kriegsrechtsbefehl akzeptieren würde, was die Situation etwas beruhigte. Während die Entwicklungen in Südkorea genau beobachtet werden, richtet sich die Hauptaufmerksamkeit auf die Veröffentlichung der U.S.-Arbeitsmarktdaten.
Es wird ein Anstieg von 200.000 neuen Arbeitsplätzen im November erwartet, womit die schwachen Oktober-Daten durch Hurrikans und Arbeitskämpfe relativiert werden sollen. Die Arbeitslosenquote wird voraussichtlich von 4,1% auf 4,2% steigen. Die Märkte spekulieren auf ein moderates Wachstum: stark genug, um eine Zinssenkung nicht zu behindern, aber nicht so schwach, dass es konjunkturelle Sorgen schürt.
Derzeit implizieren die Terminkontrakte eine 70%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung durch die Fed am 18. Dezember. Ein starker Beschäftigungsbericht könnte die Märkte erschüttern, die jüngst aufgrund schwacher Daten ein zusätzliches Quartal Zinssenkung bis 2025 eingepreist haben.
Auch der Höhenflug von Bitcoin zeigt Ermüdungserscheinungen, nachdem erstmals die 100.000-Dollar-Marke überschritten wurde. Der Kurs fiel zeitweise auf 92.092 Dollar, stabilisierte sich jedoch bei 97.444 Dollar, unterstützt durch die Ernennung von David Sacks zum "Artificial Intelligence and Crypto Czar" im Weißen Haus durch Trump.
Europa stellt sich auf einen schwächeren Handelsstart ein, unterstützt von untergeordneten Daten. Die Futures auf den EUROSTOXX 50 sind um 0,4% gesunken, während die FTSE-Futures um 0,1% gefallen sind. Auch die US-Aktienfutures zeigen eine leichte Abschwächung.
In weiteren Nachrichten hat Trump den ehemaligen Senator David Perdue zum Botschafter in China ernannt. Mit seiner Erfahrung in der Wirtschaft soll er helfen, die durch Misstrauen und Handelskonflikte belasteten Beziehungen zu steuern.

