Parfümeriekette Pieper strebt Sanierung in Eigenverwaltung an
Die renommierte Parfümeriekette Pieper, Deutschlands größte inhabergeführte Parfümerie, befindet sich in finanziellen Turbulenzen. Das Amtsgericht hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angeordnet, wie das Unternehmen aus Herne mitteilte. Der Geschäftsbetrieb soll jedoch uneingeschränkt fortgesetzt werden, während Pieper auf eine nachhaltige Restrukturierung abzielt.
An der Unternehmensspitze bleibt Oliver Pieper, Urenkel der Firmengründerin Anna Pieper, um das Unternehmen durch diese Phase zu navigieren. Die Eigenverwaltung eröffnet dem Management die Möglichkeit, die Kontrolle zu behalten und strategische Anpassungen vorzunehmen. Unterstützt wird diese Phase durch die Anwältin Sarah Wolf, die als vorläufige Sachwalterin fungiert. Die Lohnkosten für die nächsten drei Monate werden dank der Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Bereits zuvor hatten diverse Medien über das Insolvenzverfahren berichtet.
Trotz der finanziellen Herausforderungen bleiben sowohl die stationären Pieper-Filialen als auch der Online-Shop durchgehend geöffnet. Deutschlands führende Parfümeriekette betreibt über 140 Geschäfte, die hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen, aber auch in Niedersachsen, Bremen und Hamburg zu finden sind.
Der Rückgang des Umsatzes während der Pandemie belastete das Unternehmen schwer, auch wenn sich die Zahlen im letzten bekanntgegebenen Geschäftsbericht leicht erholt hatten. Für das Geschäftsjahr 2022/23 war die Geschäftsführung zuversichtlich, ein positives Ergebnis zu erzielen, trotz der Aussicht auf einen Konsumrückgang und gestiegene Energiekosten. Diese Erwartungen wurden jedoch durch die jüngsten Entwicklungen in Frage gestellt.
Pieper beschäftigt derzeit etwa 1.000 Mitarbeiter und sieht sich nun einer unvorhergesehenen Verschärfung seiner geschäftlichen Lage gegenüber.

