Steigende Anleiherenditen bei Erwartungen auf zukünftige Zinssenkungen
An den globalen Anleihemärkten zeichnen sich vor der bevorstehenden Sitzung der US-Notenbank dynamische Entwicklungen ab. Die Märkte richten sich auf deutliche Zinsschritte ein, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung in den USA bereits hoch eingepreist ist. Analyst Ralf Umlauf von der Helaba betont, dass die Marktteilnehmer fest von einer Zinssenkung ausgehen, was die Stimmung an den Anleihemärkten klar beeinflusst.
Interessanterweise bieten die Entwicklungen um die Personalpolitik der Fed ein zusätzliches Perspektivpotenzial. Robert Greil von Merck Finck deutet an, dass eine mögliche Ernennung von Kevin Hassett als neuen Fed-Chef den Einfluss von Donald Trump auf die Zentralbankpolitik verstärken könnte. Dies könnte weitere Zinssenkungen in Richtung von etwa 2,5 Prozent anstelle der vom Markt erwarteten 3 Prozent im nächsten Jahr nach sich ziehen. Die steigende Verschuldung und damit einhergehende Investitionen, wie beispielsweise in den Bereich der Künstlichen Intelligenz, belasten zusätzlich die Anleihemärkte.
Die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen, wie auch der deutschen Bundesanleihen, klettern weiter nach oben, was die Anleihekurse unter Druck setzt. Der Euro-Bund-Future verzeichnet ebenfalls Rückgänge und der Markt vollzieht einen Anpassungsprozess, der noch andauern könnte.
Der Markt für Unternehmensanleihen zeigt ein differenziertes Bild. Jedoch ist eine gesteigerte Nachfrage nach bestimmten Corporate Bonds zu erkennen, insbesondere bei Papieren mit stabilen Renditeaussichten. Hierzu gehören Bonds der Deutschen Post, der Republik Frankreich sowie RWE. Eine stark erhöhte Nachfrage verzeichnen auch spezielle Anleihen wie die der Münchner Rückversicherung und die des Fußballclubs Gelsenkirchen-Schalke 04. Letztere haben kürzlich aufgrund gestiegener Nachfrage wieder an Wert gewonnen.

