Mallorca: Das neue Silicon Valley für deutsche Gründer

Mallorca, einst vornehmlich als Urlaubsparadies bekannt, entwickelt sich zur pulsierenden Schmiede für Innovation und Unternehmertum. Die Insel lockt nicht nur mit ihrem mediterranen Charme, sondern auch mit einer wachsenden Gemeinschaft deutscher Gründer, die hier neue geschäftliche Horizonte entdecken.
Vom Touristenmagnet zum Gründerparadies
Christian Reber, ein Berliner Unternehmer, der nach Mallorca umsiedelte, entdeckte schnell die Vorzüge des Insellebens für das Networking.

Die internationale Schule seiner Kinder wurde zum Treffpunkt für Tech-Enthusiasten, und sein Co-Working-Space „The Circle“ erinnert ihn an einen „Facebook-Campus“. Diese Dynamik zieht immer mehr Gründer an, die das kreative Flair Berlins in den Anfängen der Tech-Szene dort wiedererkennen.
Ein Boom der Neugründungen
Die Zahl der Unternehmensgründungen auf den Balearen steigt kontinuierlich, mit einem bemerkenswerten Zuwachs von rund 12 Prozent im Jahresvergleich. Die Sektoren Handel, Transport, Gastgewerbe sowie Bau und Immobilien erleben einen Aufschwung, doch besonders hervorzuheben ist der Tech-Bereich mit über 20.000 Neugründungen.

Start-ups wie Funq, das zuckerarmen Sirup produziert, erweitern ihren Markt nun auch auf Spanien, trotz des Fokus auf andere europäische Länder.
Anziehungspunkt für Unternehmertum
Die Entscheidung vieler Unternehmer, sich auf Mallorca niederzulassen, wird nicht nur durch persönliche Gründe bestimmt. Die Insel bietet praktische Vorteile wie vielfältige Co-Working-Möglichkeiten, eine hervorragende Anbindung an Deutschland ohne Zeitverschiebung und eine wachsende internationale Gemeinschaft.
„Es gibt drei Branchen, in denen Start-ups hier einen sehr guten Markt haben. Das sind Tourismus/Hospitality, Immobilien und Yachting.“, so ein Experte.
Veränderte Steuergesetze, wie die Anhebung des Freibetrags der Vermögenssteuer oder die Abschaffung der Erbschaftssteuer, tragen zusätzlich zur Attraktivität Mallorcas bei.
Eine florierende deutsche Start-up-Community
Trotz der internationalen Atmosphäre auf der Insel hat sich eine spezifische deutsche Start-up-Gemeinschaft gebildet. Netzwerken ist hier alltäglich, und die Szene wird zunehmend durch erfolgreiche Unternehmer und Investoren geprägt, die sich auf Mallorca ansiedeln.
Co-Working-Spaces wie „The Circle“ und „Baysense“ bieten ideale Bedingungen für junge Unternehmen und fördern den Austausch innerhalb der Community.

Die Herausforderungen der Inselszene
Während Mallorca viele Chancen für Gründer bietet, besteht auch die Gefahr der Fragmentierung in nationale „Bubbles“. Acceleratoren wie Max Ventures und Initiativen wie Mallorca Start-ups bemühen sich jedoch, diese Gemeinschaften zusammenzubringen und eine übergreifende Vernetzung zu fördern.
„In Berlin wusste ich gar nicht, was ich außerhalb meiner Arbeitszeit noch machen sollte. Ich habe mich halb ins Burn-out manövriert“, sagt Max Ventures .
Zudem mangelt es noch an lokalen Venture-Capital-Finanzierungen, eine Lücke, die durch neue Investitionsinitiativen geschlossen werden soll.
Ein Blick in die Zukunft
Mallorca steht am Beginn einer spannenden Entwicklung, die die Insel in das „Miami Europas“ für die Tech- und Start-up-Szene verwandeln könnte. Die Vision von Unternehmern wie Christian Reber, die nicht nur in innovative Projekte investieren, sondern auch einen aktiven Teil der Gemeinschaft bilden, könnte Mallorca zu einem neuen Zentrum für Innovation und Unternehmertum in Europa machen.

In dieser sich rasant entwickelnden Landschaft findet die InvestmentWeek, dass Mallorca mehr als nur ein Urlaubsziel ist: Es ist ein vielversprechender Standort für deutsche Gründer, die nach einer Mischung aus Lebensqualität und geschäftlichen Möglichkeiten suchen.
Mit der zunehmenden Etablierung einer dynamischen Unternehmenskultur könnte die Insel bald ein unverzichtbarer Knotenpunkt im europäischen Start-up-Ökosystem werden.