Borderlands 4: Gearbox-CEO kündigt 60 FPS an und warnt vor unvermeidlichen Nerfs
Die Hype-Maschine für Borderlands 4 nimmt nach dem jüngsten State of Play und dem PAX East 2025-Panel langsam aber sicher an Fahrt auf. Während die Enthüllung neuer Kammer-Jäger und innovativer Features bereits für Furore sorgte, brennen zwei Fragen besonders intensiv in den Köpfen der Fans: Wie steht es um die Performance und – mindestens ebenso wichtig – wie sieht es mit der Balance des Loot-Shooters aus?
Randy Pitchford, der nicht selten polarisierende CEO von Gearbox Software, ließ sich nicht lange bitten und verkündete, dass das Entwicklerteam für Borderlands 4 eine Bildrate von 60 Frames pro Sekunde anpeilt – vermutlich bezieht sich diese Aussage primär auf die Konsolenversionen. Was die Spielbalance betrifft, überraschte Pitchford mit einem unverblümten „F‘ Balance“ und ermutigte die Spielerschaft, „kranke Builds zu erschaffen“ und „Bosse zu schmelzen“.
Der Schatten von Borderlands 3: Das Nerf-Trauma sitzt tief
Veteranen der Borderlands-Reihe dürften bei solchen Worten skeptisch die Augenbrauen hochziehen. Zu frisch sind die Erinnerungen an Borderlands 3, wo regelmäßige Nerfs und Balance-Anpassungen immer wieder liebevoll aufgebaute Charakter-Builds über Nacht ins Bodenlose stürzten. Die Community entwickelte eine regelrechte Nerf-Phobie, da kaum ein mächtiger Build länger als ein paar Wochen überleben konnte.
Diese traumatischen Erfahrungen haben tiefe Narben in der Community hinterlassen – und Pitchfords jüngste Aussagen dürften kaum dazu beitragen, diese Wunden zu heilen. Die Mischung aus anfänglicher Ermutigung zu übermächtigen Builds und der gleichzeitigen Ankündigung möglicher Eingriffe wirkt wie ein Déjà-vu, das langjährige Fans schaudern lässt.
Der Balance-Wächter: Timmins als Richter über Leben und Tod der Builds
In Bezug auf potenzielle Nerfs verwies Pitchford auf Graeme Timmins, den kreativen Direktor des Loot-Shooters, den er als „den Typen, der die Balance-Schweinereien anderer Leute aufräumt“ bezeichnete. „Bei diesem Spiel ist er derjenige, der die Designhoheit über alle ausgelieferten Zahlenwerte und Systeme hat“, führte Pitchford aus.
Mit einer bemerkenswerten Offenheit, die man von Führungskräften der Gaming-Industrie selten hört, gestand der Gearbox-CEO ein: „Es ist unvermeidlich, dass es bei so viel Beute und so vielen prozeduralen Kombinationen zu spielzerstörenden Drops kommen könnte, die er möglicherweise nicht vorhergesehen hat oder die wir noch nicht entdeckt haben.“
Gnadenlos, aber gerecht? Pitchfords Vertrauen in den Balance-Zar
Trotz dieser düsteren Prophezeiung scheint Pitchford vollstes Vertrauen in seinen kreativen Direktor zu haben: „Ich bin gespannt, wie Graeme damit umgehen wird. Der Fall müsste äußerst selten und wahrscheinlich sehr seltsam sein, damit ich seine Entscheidung widerrufe oder seine Autorität übertrumpfe. Ich vertraue darauf, dass Graemes Gerechtigkeit fair und schnell ist, auch wenn sie manchmal unbarmherzig sein mag.“
Diese Aussage lässt tief blicken und ist gleichzeitig eine diplomatische Meisterleistung: Einerseits bereitet Pitchford die Community subtil auf mögliche Nerfs vor, andererseits schiebt er die Verantwortung dafür elegant auf Timmins ab – während er gleichzeitig dessen Urteilsvermögen lobt.
Zwischen Neugier und Bangen: Das Endgame bleibt im Dunkeln
Während Pitchfords Ausführungen einen interessanten Einblick in die Balance-Philosophie des Entwicklerstudios geben, bleiben konkrete Details zu den legendären Waffen und dem Endgame-Content von Borderlands 4 weiterhin im Dunkeln. Gerade diese Aspekte waren jedoch in vergangenen Teilen oft Dreh- und Angelpunkt der Balance-Diskussionen.
Die Community wird diese Infohäppchen mit einer Mischung aus Vorfreude und Bangen aufnehmen. Einerseits bestätigt die Diskussion um potenzielle Nerfs, dass Borderlands 4 wieder jenen Loot-Exzess bieten wird, für den die Serie berühmt ist. Andererseits schwingt die unterschwellige Angst mit, dass besonders mächtige Fundstücke und Builds nur ein kurzes Dasein fristen könnten.
Nintendo Switch 2 bestätigt: Borderlands 4 erscheint auf allen aktuellen Plattformen
Abseits der Balance-Diskussion liefert der Artikel eine kleine Sensation: Die Bestätigung, dass Borderlands 4 auch für Nintendos noch nicht offiziell enthüllte Switch 2 erscheinen wird. Das Spiel soll am 12. September für Xbox Series X/S, PlayStation 5, PC und eben jene Switch 2 veröffentlicht werden.
Zum Preis hielt sich Gearbox bisher bedeckt, allerdings glaubt Pitchford, dass der Titel für 79,99 Euro in den Handel kommen könnte – ein weiterer Hinweis auf die zunehmende Preisinflation bei AAA-Titeln, die in der Branche zu beobachten ist.