Kroger und Albertsons: Rückzug in die Werbewelt nach geplatzter Fusion
In der hart umkämpften Supermarkt-Landschaft der USA mussten Kroger und Albertsons einen Rückschlag hinnehmen, als ein Bundesgericht ihre geplante Fusion im Wert von 25 Milliarden US-Dollar blockierte. Doch während sich die Fusion in Luft auflöst, könnten die beiden Unternehmen ihre Kräfte in einem rasant wachsenden Bereich bündeln: den profitablen Werbenetzwerken des Einzelhandels.
Großhändler wie Amazon, Target, Walmart und Tesco haben hier bereits mit Nachdruck Fuß gefasst und nutzen ihre Plattformen, um Werbeeinnahmen von großen Lebensmittel- und Konsumgüterherstellern zu generieren. Diese Strategie könnte auch für Kroger und Albertsons zum Spielveränderer werden, indem sie ihre wertvollen Kundendaten nutzen, um gezielte Werbung von Marken wie Procter & Gamble, Unilever und Kraft Heinz anzuziehen.
Die lockenden Margen von zwischen 40% und 70% im Vergleich zu den üblichen 3-4% bei herkömmlichen Artikeln sprechen eine eindeutige Sprache. Analysten prognostizieren, dass der Markt für Retail Media bis 2027 auf Ausgaben von 82 Milliarden US-Dollar anwachsen könnte, mit einer Wachstumsrate von jährlich 17%.
Kroger zeigte sich optimistisch hinsichtlich seiner Zukunft im Bereich der Retail-Medien, wobei das Unternehmen für 2024 ein Wachstum von 20% in seiner Sparte Kroger Precision Marketing erwartet. Auch Albertsons bleibt im Spiel und hat weiterhin Investitionen in seinen jungen Medienzweig, den Albertsons Media Collective, angekündigt.
Rob Dickerson von Jefferies betont, dass trotz der geplatzten Fusion der Wettbewerbsdruck im Lebensmitteleinzelhandel aufgrund der Dominanz von Unternehmen wie Walmart und Amazon hoch bleibt. Der Expansionskurs in neue, profitablere Bereiche wie das Werbe- und Mediengeschäft könnte für Kroger und Albertsons der Schlüssel zum Erfolg sein.
