Hoffnungsschimmer für Bayer: Unterstützung vom US-Generalstaatsanwalt im Glyphosat-Streit
Der deutsche Bayer-Konzern erfährt im anhaltenden Rechtsstreit um den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat bemerkenswerte Rückendeckung. Der Solicitor General der USA, der als Generalanwalt der US-Regierung fungiert, hat den Antrag von Bayer auf Überprüfung des Falls durch den US Supreme Court ausdrücklich unterstützt. Die Hoffnung des Unternehmens liegt dabei auf einem Grundsatzurteil, das klären soll, ob bundesrechtliche Vorschriften zu Warnhinweisen beim Verkauf von Glyphosat über denen einzelner Bundesstaaten stehen. Diese Entwicklung führte zu einem bemerkenswerten Kursschub: Die Bayer-Aktie, notiert im DAX, erlebte einen Anstieg von fast 15 Prozent und erreichte mit 35,02 Euro ein Jahreshoch. Seit Jahresbeginn summieren sich die Kursgewinne nun auf beeindruckende 80 Prozent. Letztmals lag der Kurs so hoch im Januar 2024.
Analysten zeigen sich begeistert. James Quigley von Goldman Sachs bezeichnete die Unterstützung des Solicitor General als entscheidenden Fortschritt, um die rechtlichen Belastungen endlich abzuschütteln. Seine Prognose: Die Annahme des Falls durch das oberste US-Gericht sei bloß eine Formalität, womöglich bis spätestens Juni 2026, vor einer Neubesetzung des Gerichts. Chris Counihan von Jefferies teilt ebenfalls Optimismus. Die Absicht von Bayer, die Streitigkeiten bis Ende 2026 abzuschließen, sei deutlich, mit Rückstellungen von 6,60 Euro je Aktie für aktuelle und künftige Glyphosat-Fälle. Bayer strebt damit nach einem Grundsatzurteil aufgrund widersprüchlicher Urteile von Bundesberufungsgerichten.
Im Mittelpunkt steht die Diskussion um die Krebsrisiken von Glyphosat. Die US-Umweltbehörde EPA bestätigt, dass Glyphosat bei vorschriftsgemäßer Anwendung unbedenklich sei. Dies Kontext verleihen die Rechtsverfahren um die Frage, ob Bundesrecht zu Warnhinweisen den Rechten der Bundesstaaten vorangeht. Bayer begrüßt die Unterstützung des Solicitor General, was erhebliche Auswirkungen auf die Annahme des Falls durch den Supreme Court haben könnte. Vorstandschef Bill Anderson betonte die Bedeutung einer korrekten Anwendung des Bundesrechts für Innovation und Investitionen in die Landwirtschaft.
Parallel dazu erzielte Bayer eine Einigung im PCB-Rechtsstreit mit dem Bundesstaat Illinois. Die Übernahme der früheren Tochter Monsanto führte zu einer Vereinbarung über 120 Millionen US-Dollar. Diese rechtlichen Herausforderungen waren das Erbe der 2018 vollzogenen Übernahme des US-Konzerns Monsanto.

