Halbleitermarkt im KI-Zeitalter: Zwei Schlüssel-Aktien im Fokus
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich als eine der größten Triebfedern an den Aktienmärkten etabliert. Während vor allem Chip-Hersteller und Cloud-Computing-Unternehmen bislang die frühen Gewinner dieser Entwicklung waren, eröffnen sich nun zunehmend Chancen für Softwareunternehmen, am Wachstum teilzuhaben.
Nichtsdestotrotz bleibt der Halbleitersektor weiterhin eine der attraktivsten Branchen, um von KI-basierten Aktiengewinnen zu profitieren. Besonders zwei Halbleiteraktien könnten von einer steigenden Nachfrage im Dezember und darüber hinaus profitieren.
Der bedeutendste Gewinner der KI-Revolution ist bisher Nvidia, das mittlerweile zum zweitgrößten Unternehmen der Welt avanciert ist. Nvidia entwickelte ursprünglich eine neue Art von Halbleiterchip, die sogenannte Grafikprozessor-Einheit (GPU), um die Berechnung von Grafiken, insbesondere in Computerspielen, zu beschleunigen.
Diese Nischenindustrie wurde lange Zeit von Nvidia und ATI, welches inzwischen von Advanced Micro Devices übernommen wurde, dominiert. Dank der CUDA-Softwareplattform konnte Nvidia die Einsatzmöglichkeiten von GPUs auf andere Industrien ausweiten.
Diese Plattform ermöglichte es, die Chips effizienter zu programmieren, was dazu führte, dass immer mehr Entwickler Nvidia GPUs nutzen. Dies führte zu einem Kreislauf, der Nvidia eine starke Marktstellung verschaffte.
Grafikprozessoren für Kryptowährungs-Mining waren zwischen 2016 und 2017 ein wichtiger Wachstumstreiber für das Unternehmen. Doch der Durchbruch kam ab 2021, als diese Technologie für das Training großer Sprachmodelle und KI-Schlussfolgerungen eingesetzt wurde.
Heute bilden die GPUs von Nvidia das Rückgrat der KI-Infrastruktur und das Unternehmen hält dank seiner ausgeprägten Marktstellung durch CUDA etwa 90% Marktanteil. Der CEO von Nvidia bezeichnet die derzeitige Nachfrage nach seinen Chips als „verrückt“, da die weltweit führenden Tech-Unternehmen bestrebt sind, Führungsrollen im Bereich KI zu beanspruchen.
Das größte Risiko für die Aktie besteht in einem möglichen Nachfragerückgang. Allerdings haben die größten Kunden von Nvidia mehrheitlich angekündigt, ihre Investitionen in die KI-Infrastruktur weiter auszubauen, um diese als einmalige Gelegenheit zu nutzen.
Zudem benötigen diese Firmen exponentiell mehr Rechenleistung zur Verbesserung ihrer KI-Modelle, was einen weiteren Bedarf an GPUs mit sich bringt. Umso bemerkenswerter ist es, dass die Aktie trotz der beeindruckenden Kursgewinne der letzten Jahre weiterhin zu einer attraktiven Bewertung gehandelt wird.
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 33 auf Basis der Analystenprognosen für 2025 und einem Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis (PEG) von ungefähr 1 zeigt sich das Potenzial. Ein PEG unter 1 wird normalerweise als unterbewertet angesehen, wobei Wachstumsaktien oft zu deutlich höheren Werten gehandelt werden.

