Friedenshoffnung in der Ukraine beflügelt deutsche Börsen
Der deutsche Aktienmarkt reagierte am Dienstag mit einem deutlichen Aufschwung auf vielversprechende Nachrichten im Ukraine-Konflikt. Übereinstimmenden Berichten von Quellen aus US-Verhandlungskreisen zufolge, auf die sich der US-Sender 'ABC News' beruft, hat sich die Ukraine auf die Bedingungen eines Friedensplans mit Russland geeinigt. Noch sind einige Details in Klärung, doch die Aussicht auf eine mögliche Beendigung des Konflikts verleiht den Märkten Auftrieb.
Der Leitindex Dax erreichte sein Tageshoch von 23.458 Punkten und verbuchte zuletzt einen Anstieg von 0,7 Prozent auf 23.407 Punkte. Damit nähert er sich erneut der entscheidenden 200-Tage-Linie bei 23.476 Punkten, die als wichtiger Indikator für langfristige Trends gilt. Auch der MDax legte um 0,6 Prozent auf 28.794 Punkte zu, während der EuroStoxx 50 der Eurozone um 0,7 Prozent zulegte.
Trotz moderater US-Konjunkturdaten, die kaum Einfluss hatten, setzten Rüstungsunternehmen ungeachtet der positiven Entwicklungen im Ukraine-Konflikt ihren Aufwärtstrend fort. Rheinmetall verzeichnete ein Plus von 2,3 Prozent. Hensoldt und Renk entwickelten sich ebenfalls positiv mit einem Zuwachs von 0,2 bzw. 3,7 Prozent.
Der Bausektor verzeichnete erhebliche Gewinne, getrieben von der Hoffnung auf einen Wiederaufbau der Ukraine. Neue Auftragszahlen im Bauhauptgewerbe, die den höchsten Wert seit März 2022 erreichen, verstärken diesen Trend. Heidelberg Materials führte die Dax-Gewinnerliste mit einem Plus von 4,8 Prozent an, während Hochtief im MDax mit einem Gewinn von 3,4 Prozent an der Spitze stand.
Nicht alle Unternehmen profitierten: Thyssenkrupp Nucera brach um 8,5 Prozent ein. Der Elektrolysespezialist enttäuschte mit den vorgestellten Jahreszahlen und vor allem mit einem pessimistischen Umsatzausblick, kommentiert von Citigroup-Analyst Martin Wilkie.
Jenoptik steht vor einem Wechsel an der Unternehmensspitze. Der überraschende Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Stefan Traeger zum Februar 2026 veranlasste kurzfristige Kursfluktuationen, bevor die Aktie letztlich um 1,0 Prozent zulegte.

