Eskalation im Gazastreifen: Neue Spannungen und militärische Auseinandersetzungen
Im Gazastreifen spitzt sich die Lage erneut zu, nachdem bei jüngsten gewaltsamen Vorkommnissen und israelischen Angriffen mindestens 18 Palästinenser ihr Leben verloren haben. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa kamen bei einem Luftangriff auf ein Fahrzeug in der Stadt Gaza fünf Personen ums Leben. Schockierende Videoaufnahmen eines brennenden Fahrzeugs kursieren in den sozialen Medien und zeigen die Opfer des Angriffs.
Der saudische Fernsehsender Al-Hadath vermeldet, dass ein hoher Kommandeur der Kassam-Brigaden der Hamas zusammen mit seinem Sohn bei dem Angriff getötet wurde, allerdings gibt es von Hamas-Seite noch keine offizielle Bestätigung dieser Angaben.
In weiteren Vorfällen meldete Wafa einen Todesfall im Flüchtlingsviertel Nuseirat infolge eines Bombardements auf ein Wohnhaus. Gleichfalls verloren in Deir al-Balah vier Menschen ihr Leben, darunter zwei Minderjährige.
Die israelische Armee führt diese Angriffe als Reaktion auf einen vorangegangenen bewaffneten Übergriff auf israelische Soldaten an und gab bekannt, mehrere Hamas-Ziele im Gazastreifen beschossen zu haben. Ein bewaffneter Angreifer soll die humanitäre Hilfsroute missbraucht haben und von Soldaten im Gegenschlag neutralisiert worden sein. In Rafah, im Süden des Gazastreifens, wurden zudem fünf Terroristen getötet, die aus einem Tunnel geflüchtet waren, so die Armeeberichte. Weiterhin wurden im Norden des Küstenstreifens vier Terroristen gesichtet, die die Waffenstillstandslinie überquerten; zwei von ihnen wurden neutralisiert.
Seit dem Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober zwischen Israel und der Hamas kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Laut Angaben der Gesundheitsbehörde der Hamas wurden seitdem über 300 Palästinenser getötet. Der laufende Konflikt, der durch das Hamas-Massaker in Israel im Oktober 2023 ausgelöst wurde, hat bislang fast 70.000 Todesopfer im Gazastreifen gefordert.
Indessen beschuldigt die Hamas die israelische Armee, die Waffenstillstandslinie weiter nach Westen verschoben zu haben. Ein israelischer Armeesprecher wies diese Vorwürfe zurück, indem er betonte, die "gelbe Linie" sei nicht verändert worden und werde nach wie vor unverändert durch große Zementblöcke markiert.

