Erinnerungen an Dahlmeier

Erster Biathlon-Winter ohne Dahlmeier: «Wird brutal fehlen»

25. November 2025, 08:37 Uhr · Quelle: dpa
Laura Dahlmeier (M)
Foto: Matthias Balk/dpa
Laura Dahlmeier, die Ende Juli beim Bergsteigen tödlich verunglückte, war auch als ZDF-Expertin beliebt. (Archivfoto)
Mit dem Start der Saison fehlt Laura Dahlmeier im Biathlon-Weltcup schmerzlich. Ihre Kollegen teilen bewegende Geschichten und ehren ihr Erbe.

Berlin (dpa) - Bei der Erinnerung an ihren speziellen Moment mit Laura Dahlmeier kommen Selina Grotian schon nach wenigen Sekunden die Tränen. «Ich weiß noch ganz genau, letztes Jahr in Kontiolahti ist sie extra noch mal mit mir eine Runde gelaufen», erzählt Grotian vom Saisonauftakt der Vorsaison, ehe ihr die Stimme versagt. 

Der neue Biathlon-Winter, der am Samstag (13.15 Uhr/ARD und Eurosport) mit zwei Staffelrennen beginnt, wird ein anderer sein. Eigentlich hätte Dahlmeier ab kommenden Dienstag (15.30 Uhr/Frauen-Einzel) beim ersten Weltcup in Östersund wieder als ZDF-Expertin mit ihrer Expertise das deutsche Fernsehpublikum durch die Olympia-Saison geführt. Doch nach ihrem tragischen Unfalltod, als die 31-Jährige am 28. Juli in Pakistan bei einem Steinschlag tödlich verletzt wurde, bleibt ihr Platz leer.

Nicht nur Grotian, die oft mit Dahlmeier verglichen und auch in Garmisch-Partenkirchen geboren wurde, vermisst die zweimalige Olympiasiegerin. «Es wird uns brutal fehlen, dass Laura nicht mehr am Streckenrand steht. Sie hat einem so viel als Mensch gegeben und nicht nur als Sportlerin», sagt die 21-Jährige und Weltcupgesamtsiegerin Franziska Preuß, die wie Dahlmeier 2013 in den Weltcup kam und auch ihre Zimmerkollegin war, ergänzt: «Ich glaube, es wird einem selbst, wenn es losgeht, auch noch mal mehr bewusst. Wenn das ZDF da ist, aber ohne Laura.»

«Ein großes Stück Herz im Team fehlt»

Nach ihrem Karriereende 2019 stieg Dahlmeier als Expertin beim ZDF ein, obwohl sie als Sportlerin mit den Medien teils so ihre Probleme hatte. «Keiner hat gedacht, dass Laura nach ihrer Karriere was im Medienbereich macht. Ich war dann jedes Mal wieder überrascht, wie motiviert sie war. Und trotzdem immer sie selbst geblieben ist», sagt Denise Herrmann-Wick. 

Zuerst war Dahlmeier an der Seite von Sven Fischer. Ab der Saison 2024/25 teilte sie sich mit Olympiasiegerin Herrmann-Wick die Fernseh-Einsätze. Der Sender holt nun keinen Ersatz für Dahlmeier, um ihrem «Andenken gerecht zu werden». 

Bei ihrem letzten Beisammensein bei der WM in Lenzerheide hätten sie schon über Ideen für die neue Saison gesprochen. «Wir hatten noch so viel vor. Da fehlt auf jeden Fall ein großes Stück Herz im Team», sagt Herrmann-Wick über ihre frühere Teamkollegin. Und die würde eines sagen: Macht weiter. «Laura würde uns in den Arsch treten, wenn wir alle den Kopf in den Sand stecken würden. Das ist auch was, was mich motiviert.»

«Laura war unser Sonnenschein»

Wie bei Herrmann-Wick sitzt auch bei Fischer (54) der Schock noch tief. «Laura war unser Sonnenschein. Die Arbeit wird nicht mehr so schön sein», sagt der viermalige Olympiasieger. Dahlmeiers große Professionalität, ihre Aufopferungsbereitschaft, Geduld und Freundlichkeit habe viel im ZDF-Team ausgelöst. Eines will er in ihrem Gedenken nun als Tradition fortsetzen: Eine Schneeschuhwanderung in Ruhpolding auf eine Alm, inklusive Essen. Dahlmeier hatte in der Vorsaison das Team dazu eingeladen.

Im deutschen Team sind noch einige, die mit Dahlmeier zusammen aktiv waren. Philipp Nawrath kannte die Garmisch-Partenkirchnerin seit der Jugend, als sie zusammen mit dem Sport begannen und sich bei Rennen trafen. Als ZDF-Expertin habe sie ihn dann «immer gut ankommentiert. Das war schon immer etwas Besonderes», sagt der 32-Jährige. 

Laura-Dahlmeier-Preis ab 2026 

Vor ihrer Karriere als Biathletin war Dahlmeier schon ein Kind der Berge, sie waren ihr Leben - der Leistungssport hingegen nur eine Etappe. Doch ausgerechnet ihre Leidenschaft wurde Dahlmeier zum Verhängnis. Beim Abstieg von ihrem Sehnsuchtsberg Laila Peak mit einer Kletterpartnerin war die erfahrene Bergsteigerin auf einer Höhe von 5.700 Metern von Steinschlag getroffen worden. Ihr Leichnam ist am Berg geblieben. 

Im September hatte der bayerische Weltklasse-Kletterer Thomas Huber auf Bitten der Familie noch einmal eine Bergung versucht. Aber Dahlmeier war nicht mehr auffindbar, wie Huber dem «Spiegel» in einem gemeinsamen Interview mit Dahlmeiers Vater erzählte. Laut Huber («Man braucht wahnsinnig viel Glück, um ein alter Bergsteiger zu werden») ist davon auszugehen, dass Dahlmeiers Körper in einer der Gletscherspalten liegt und inzwischen von den heruntergefallenen Gesteinsmassen begraben wurde. 

Ihr zu Ehren lobt der Deutsche Skiverband (DSV) den Laura-Dahlmeier-Preis aus. Vom kommenden Jahr an wird dieser disziplinübergreifend an eine herausragende Nachwuchsathletin oder einen herausragenden Nachwuchsathleten im DSV verliehen.

«Laura schaut uns vom Himmel aus zu»

«Ich glaube, sie hat jetzt einen schönen Platz gefunden für sich. Sie schaut uns vom Himmel aus zu oder sie schaut ihre Gipfel an», sagt Preuß. Dass ihre frühere Teamkollegin «bei ihrer größten Leidenschaft» starb, tröstet sie ein bisschen. Bei der Verarbeitung habe auch ein Besuch in Garmisch-Partenkirchen bei Dahlmeier daheim geholfen. 

Am ersten Tag nach der Todesnachricht habe sie beim Intervall-Training keine einzige Scheibe getroffen, hatte Preuß der «Abendzeitung» erzählt. «Mei, die Laura hätte wieder alle abgeräumt», dachte sich Preuß in diesem Moment. Sie werde sich immer an das Lächeln Dahlmeiers erinnern.

«Wären alle froher und glücklicher, wenn sie noch da wäre»

Das ist auch das Bild, welches Biathlon-Ikone Magdalena Neuner (38) von Dahlmeier behält. Beide hatten schon als Kinder in einer Trainingsgruppe bei Bernhard Kröll trainiert und später unabhängig voneinander mit jeweils 25 Jahren ihre Karrieren beendet. «So wie ich Laura kennengelernt habe, ist sie ein Mensch, der sagen würde: Wir müssen positiv nach vorn schauen.» 

Hätten alle einen Wunsch frei, wäre es sicher der, den Ex-Teamkollege Johannes Kühn (33) aussprach: «Wir wären alle froher und glücklicher, wenn sie noch da wäre.»

Biathlon / Weltcup / Wintersport / Deutschland
25.11.2025 · 08:37 Uhr
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