Die Zukunft der Mobilität: Einigung der deutschen Koalition sorgt für neuen Schwung in Brüssel
Die jüngste Einigung der schwarz-roten Koalition in Deutschland bezüglich des geplanten Verbrenner-Verbots ab 2035 setzt nun die Brüsseler EU-Kommission unter Zugzwang. CDU, CSU und SPD streben eine Aufweichung der bestehenden EU-Regulierung an und Bundeskanzler Friedrich Merz hat angekündigt, schriftlich bei Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für Korrekturen zu werben. Mit dieser Regulierung soll langfristig der CO2-Ausstoß des Verkehrs reduziert werden, jedoch wirkt der schleppende Fortschritt der E-Mobilität drängend auf die Möglichkeit, das Verbot zu lockern. Der Fokus der deutschen Koalition liegt auf der Technologieoffenheit.
Neben reinen Elektrofahrzeugen sollen demnach auch Fahrzeuge mit hybridem Antrieb, wie Plug-in-Hybride und solche mit Range Extender, weiterhin zugelassen werden, solange ein Klima-Ausgleich erfolgt. Markus Söder, CSU-Chef, sieht dies als eine flexible Lösung, die sowohl der Automobilindustrie als auch dem Erhalt von Arbeitsplätzen zugutekommt. SPD-Vizekanzler Lars Klingbeil betont, wie wichtig eine breite Palette an Technologieoptionen für die Zukunft der deutschen Automobilbranche sei.
Flankiert wird diese strategische Lenkung von einem staatlichen Förderprogramm, das Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen beim Erwerb von Elektro- und Hybridfahrzeugen unterstützt. Die Unterstützung startet bei 3.000 Euro und kann je nach Bedingung erhöht werden. Die endgültige Entscheidung hängt jedoch davon ab, wie die EU-Kommission, die sich für eine Überprüfung des 2035-Zieles ausgesprochen hat, darauf reagieren wird.
Währenddessen nimmt der Absatz von E-Autos in Europa Fahrt auf, obwohl der deutsche Markt zuletzt rückläufige Zahlen erlebte - ausgelöst durch die überraschende Streichung der Kaufprämie. Eine Erholung der Nachfrage ist schon sichtbar, doch Experten warnen vor verfrühtem Optimismus, da die Marktwachstumszahlen sowohl durch Eigenzulassungen als auch durch eine fehlende Dynamik betrübt werden.
Der Vorschlag der EU-Kommission zur weiteren Vorgehensweise wird für den 10. Dezember erwartet, danach folgen Debatten im Europaparlament und unter den EU-Staaten. Die Position der EU ist bislang offen, eine endgültige Einigung im institutionellen Entscheidungsprozess ist nicht abzusehen. Interesse und Feedback kommen aus allen Mitgliedstaaten und werden gewissenhaft geprüft. Die folgenden Wochen dürften Aufschluss darüber geben, in welche Richtung sich die Zukunft der Mobilität bewegt – ob in Richtung strikter Emissionsziele oder flexibler Technologieoffenheit.

