Die Psychologie von Sportwetten: Warum wir auf Sport wetten und wie wir die Kontrolle behalten

Mit Sportwetten werden jährlich Milliarden gemacht. Im Jahr 2020 belief sich der Gesamtumsatz durch Sportwetten allein in Deutschland, dem größten Markt für Glücksspiele in Europa, auf 7,79 Milliarden Euro. Eine Summe, hinter der mehr als Faszination und bloße Begeisterung stecken. Das Potenzial, süchtig nach Sportwetten zu werden, ist riesig. Doch bei Berücksichtigung einiger Rahmenbedingungen lässt sich das Suchtpotenzial eindämmen. Was ist es, das die Faszination Sportwetten in so vielen Menschen aller Altersgruppen entfacht? Wie lässt sich sicherstellen, dass man beim Wetten die Kontrolle behält? Dieser Beitrag zur Psychologie bei Sportwetten liefert einen ersten Überblick zu den Risiken dieser besonderen Art des Glücksspiels und möglichen Lösungen.
Sportwetten als wichtiger Faktor für Investitionen beim Spielertransfer
Wetten kann man in den verschiedensten Sportarten, wobei der Fußball sportlichen Sparten wie
- American Football
- Basketball
- Tennis und
- Eishockey
in Sachen Beliebtheit und Wettumsätze bei weitem den Rang abläuft.
Für den Transfer von Spielern sind genau diese beiden Faktoren bedeutsame Größen. Denn: Das Wetten auf eine Mannschaft und der damit verbundene Glaube an einen Sieg sagt viel über den Wert des Teams und den der einzelnen Spieler aus. Aus psychologischer Sicht erfüllen Sportwetten bei Online-Anbietern wie Winamax Deutschland den Wunsch, sich mit den Anhängern anderer Mannschaften in einem Wettbewerb auseinanderzusetzen und im Hinblick auf das Ansehen in der Öffentlichkeit gegenseitig zu übertrumpfen. Ziel ist es in den meisten Fällen, Teil der Fangemeinde der global besten Mannschaft und somit eine unverzichtbare Größe auf dem Weg zum Erfolg der Mannschaft zu sein.
Das häufig verkannte Risiko beim Wetten
Anhänger einer Sportmannschaft zu sein, bedeutet nicht selten, für diese mit Leidenschaft zu brennen. Damit verwoben sind große Emotionen, die sich - je größer die Begeisterung - oft nur schwer im Zaum halten lassen. Das kann dazu führen, dass immer häufiger gewettet wird, die Wettsummen immer größere Dimensionen annehmen und persönliche Schmerzgrenzen bei den Wetteinsätzen überschritten werden. Ist dies regelmäßig der Fall, kann das Thema Spielsucht bereits ein ernstzunehmendes Problem geworden sein. Besonders wichtig hierbei ist, dies selbst zu erkennen und sich die Sportwetten-Sucht selbst einzugestehen. Auf diese Weise ist es möglich, angebotene Hilfen auch anzunehmen.
Welche Gründe führen zur Sportwetten-Sucht?
Viele Sportbegeisterte, die im großen Stil und oft über ihre finanziellen Verhältnisse hinaus wetten, sind der Ansicht, über umfangreiche Fachkenntnisse zu verfügen und fordern sich selbst nur allzu gern heraus. Da der Ausgang eines Spiels meist jedoch von vielen verschiedenen Eckpfeilern abhängt, lässt sich auch bei einem entsprechenden Fachwissen keine Wettgarantie geben. Selbst Top-Mannschaften haben Zeiten, in denen sie nicht zur Höchstform auflaufen. Nicht zuletzt schwingt beim sportlichen Spiel neben der Kondition und der Scharfsinnigkeit der Spieler auch hier stets der Faktor Glück - wenn auch geringfügig - mit.
Ein weiterer Grund, der zu einer potenziellen Sucht bei Sportwetten führen kann, ist es, lediglich auf eine Strategie zu setzen. Geht diese nicht auf, möchten es sich viele Spieler selbst beweisen und wetten erneut, ohne die damit verbundenen möglichen Verluste im Blick zu behalten. Lediglich rational oder ausschließlich nach dem Bauchgefühl zu wetten, kann das Suchtpotenzial erhöhen. Wer stattdessen auf einen Mix aus beiden Strategien setzt, kann sich nicht sicher sein, welche Strategie am besten zündet und ist oft eher geneigt, das bei Sportwetten selbst gesetzte Limit zu akzeptieren.
Nicht zuletzt ist bei Sportwetten unter den Spielern häufig ein Nachahmeffekt zu verzeichnen. Insbesondere Personen, die sich erst jüngst mit Sportwetten beschäftigen und in das Glücksspiel hineinschnuppern möchten, orientieren sich oft am Handeln Außenstehender und nehmen dabei auch die Wettquoten der Buchmacher ins Visier. Hierbei stellt sich die Frage, ob unter den Buchmachern lediglich eine einzige Person die Quote einschätzt und wie breit die vom Buchmacher eingeholten Informationen gefächert sind.
Bei Sportwetten die Kontrolle behalten - wertvolle Praxistipps gegen potenzielle Spielsucht
Konsequenz ist das A und O, um beim Wetten nicht in die Abhängigkeit zu driften. Mit den folgenden Tipps lassen sich Verluste, die den Geldbeutel überstrapazieren, in Grenzen halten.
1. Finanzielles Wettlimit setzen
Ein fixes Budget hilft dabei, zu erkennen, wann die Grenze des finanziell Machbaren erreicht ist. Um nicht in die Haltung zu verfallen, mehr zu wollen, weil das komplette Budget bereits in Kürze aufgebraucht ist, empfiehlt es sich, den jeweiligen Wetteinsatz auf ein Prozent vom Gesamtbudget zu limitieren.
2. Verluste akzeptieren
Wer Verluste immer wieder mit Gewinnen auffangen möchte, hat ein erhöhtes Suchtpotenzial. Daher ist es wichtig, einen verlorenen Spieleinsatz ziehen lassen zu können, ohne sich im Anschluss noch lange darüber zu ärgern.
3. Spaß statt Einkommen
Es lohnt sich, einen Blick auf die Motivation, die sich hinter Sportwetten verbirgt, zu werfen. Glücksspiel als Quelle zum Generieren von Einkommen zu nutzen, birgt nicht nur ein großes Suchtpotenzial, sondern auch das Risiko einer herben persönlichen Enttäuschung. Ein wichtiges Credo lautet: Einkommen lässt sich durch Arbeit, nicht durch Glück generieren.
4. Mit positiven oder neutralen Emotionen spielen
Um neben dem Faktor Glück die rationale Komponente in die Überlegungen für einen Spieleinsatz einfließen lassen zu können, ist ein kühler Kopf gefragt. Daher ist es wichtig, nur dann zu spielen, wenn das Stimmungsbarometer positiv steht oder sich auf einem neutralen Level befindet. Negative Emotionen wie Angst, Wut, Ärger oder gar Depressionen können die Fähigkeit, vernünftig zu spielen, beeinträchtigen.
5. Verhaltensanalyse beim Wetten
Selbstbeobachtung und die mögliche Erkenntnis, bei Sportwetten finanziell über die Stränge geschlagen zu haben, sind wichtig, um nicht in die Spielsucht zu verfallen. Um dies rational beurteilen zu können, ist es sinnvoll, das eigene Verhalten zu analysieren. Ein entscheidender Punkt hierbei ist die aufgewendete Zeit. Wer Tagebuch darüber führt, wie oft gewettet wurde und wie hoch die Einsätze waren, behält den Überblick und kann sich beim Wetten selbst besser limitieren. Erkennt man, dass das Wetten bereits einen größeren Teil des Alltags als andere Aktivitäten ausmacht, ist Vorsicht geboten und Zeit zum Umdenken.
6. Sportwetten als alleiniges Hobby?
Bestimmt das Wetten den gesamten Alltag und müssen sich alle anderen alltäglichen Verpflichtungen an den Wetteinsätzen orientieren, ist die Grenze des gesunden Wettens längst überschritten. Besonders sinnvoll ist es daher, das persönliche Umfeld wie die eigene Familie, den Partner oder Freunde ins Boot zu holen. Schlägt eine dieser Seiten Alarm, gilt es, das Wetten (vorübergehend) auszusetzen. Weiterhin sollten Sportwetten nicht die einzige Freizeitbeschäftigung sein. Um den Fokus von den Wetteinsätzen weg zu bringen, ist es entscheidend, die Aufmerksamkeit auf eine Vielzahl alltäglicher Aktivitäten zu streuen. Ist dem der Fall, kann sich das Glücksspiel zu dem entwickeln, was es dem Grunde nach ist: Eine temporäre Freizeitbeschäftigung, die insbesondere Spaß macht und etwas Besonderes bleibt.
7. Verzicht auf bewusstseinsbeeinträchtigende Substanzen
Auf Sportwetten zu setzen, empfiehlt sich ausschließlich bei einem kühlen Kopf. Der Genuss von Alkohol ist für Glücksspiel niemals eine Grundlage. Weiterhin versteht es sich von selbst, auf den Konsum von Drogen zu verzichten. Spielen Medikamente, die das Bewusstsein trüben können, eine Rolle, ist Glücksspielenden ebenso der Verzicht ans Herz zu legen. Wer sinnvoll wetten und dabei nicht spielsüchtig werden möchte, benötigt die Fähigkeit, Urteile mit rationalem (Sach-)Verstand treffen zu können.
Fazit
Das verantwortungsvolle Wetten im Bereich der verschiedenen Sportarten bietet die Möglichkeit zu einer guten Unterhaltung, macht Spaß und kann den ein oder anderen Gewinn bescheren. Um bei Sportwetten (und anderen Glücksspielen) jederzeit die Kontrolle zu behalten, sollte man seine persönlichen Limits kennen. Ein Wetttagebuch und ein aufmerksames persönliches Umfeld erweisen sich als ausgewählte Lösungen, um in Sachen Spielsucht einen Unterschied zu machen.

