Deutsche Börse plant Übernahme von Allfunds: Ein Milliarden-Deal auf dem Weg
Die Deutsche Börse hat die Übernahme des Fondsvertriebsspezialisten Allfunds ins Visier genommen. Der DAX-Konzern bestätigte exklusiv laufende Gespräche über den möglichen Erwerb aller Allfunds-Aktien. Dies folgt nach einer entsprechenden Berichterstattung durch Bloomberg.
Das in Erwägung gezogene Angebot der Deutschen Börse beläuft sich auf eine Gesamtvergütung von 8,80 Euro je Allfunds-Aktie, aufgeteilt in 4,30 Euro bar und 4,30 Euro in neuen Deutsche Börse-Aktien. Diese Offerte summiert sich auf rund 5,3 Milliarden Euro. Zusätzlich ist eine Dividende von 0,20 Euro je Aktie für 2025 sowie Dividenden bis zu 0,20 Euro pro Aktie für 2026 und 0,10 Euro je Quartal im Geschäftsjahr 2027 vorgesehen.
Allfunds stellt Fondsmanagern und Vertriebsmitarbeitern Plattformen für den Handel, die Ausführung, Datenanalyse und Compliance zur Verfügung. Ende September verwaltete das Unternehmen Vermögen im Wert von 1,7 Billionen Euro. Die Hauptaktionäre Hellman & Friedman und die französische BNP Paribas halten gemeinsam knapp die Hälfte der Anteile.
Durch die Ankündigung gewann die Aktie von Allfunds rund 20 Prozent und notierte bei 8,03 Euro. Im Gegensatz dazu gaben die Aktien der Deutschen Börse, deren Marktkapitalisierung etwa 43 Milliarden Euro beträgt, einen kleinen Teil ihrer vorher erzielten Gewinne ab und lagen dennoch gut drei Prozent im Plus.
Die geplante Integration von Allfunds scheint sich nahtlos in die Strategie von Stephan Leithner, dem CEO der Deutschen Börse, einzufügen. Leithner strebt an, die von seinem Vorgänger Theodor Weimer eingeschlagene Entwicklung des Unternehmens fortzuführen und unabhängiger von Marktschwankungen zu machen, durch gezielte Übernahmen und die Erweiterung von Aktivitäten jenseits der traditionellen Handelsmärkte.

