Campingboom in Deutschland: Übernachtungsrekord und steigende Preise
Die Popularität von Campingurlauben in Deutschland erreicht neue Höhen. Laut dem Statistischen Bundesamt verzeichneten die deutschen Campingplätze im vergangenen Jahr einen bemerkenswerten Rekord von nahezu 42,9 Millionen Übernachtungen. Dieser Rekord stellt eine Steigerung von 1,4 Prozent gegenüber 2023 und fast 20 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 dar. Erstaunlicherweise haben sich die Übernachtungszahlen auf deutschen Campingplätzen innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte verdoppelt, während das allgemeine Tourismuswachstum zur gleichen Zeit nur um die Hälfte zulegte.
Der Trend zum Camping setzt sich trotz der pandemiebedingten Dämpfer in den Jahren 2020 und 2021 kontinuierlich fort. Auch der Bedarf an Reisemobilen zeigt keine Anzeichen von Ermüdung: Der Caravaning Industrie Verband berichtet, dass die Marke von einer Million registrierter Fahrzeuge in Deutschland überschritten wurde. Seit 2015 haben sich die jährlichen Neuzulassungen von Reisemobilen mehr als verdoppelt, was den nachhaltigen Trend zum mobilen Reisen unterstreicht.
Begleitet wird dieser Boom jedoch von steigenden Preisen. Die Kosten für Übernachtungen auf Campingplätzen haben sich deutlicher verteuert als die allgemeinen Übernachtungspreise. So waren Wohnmobilstellplätze 2024 um mehr als ein Viertel teurer als im Jahr 2020, während die Gebühren für reguläre Campingplätze ebenfalls deutlich gestiegen sind.
Die beliebtesten Reiseziele der Camper bleiben auch 2024 unverändert: Die schleswig-holsteinische Ostsee, der Schwarzwald, die niedersächsische Nordseeküste und das bayerische Allgäu führen die Liste der Präferenzen an. Besonders international zieht es Campinggäste weiterhin verstärkt in den Südwesten Deutschlands, wo der Schwarzwald und die Regionen rund um Mosel-Saar, Eifel, den Bodensee sowie Oberschwaben im Fokus stehen.