BUND: Klimagipfel bedient Wirtschaftsinteressen
«Der gescheiterte Gipfel ist ein Beleg dafür, dass kurzfristige Wachstums- und Wirtschaftsinteressen vor dem langfristigen Überleben der Menschheit stehen», sagte BUND-Chef Hubert Weiger am Sonntag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Kopenhagen. «Der internationale Druck auf die USA und China muss zunehmen, damit sich so ein Debakel nicht wiederholt.» Der dänischen Gipfel-Leitung warf er Unfähigkeit vor.
Trotz des Scheiterns beim Weltklimagipfel hält der BUND-Vorsitzende ein Klimaschutz-Abkommen im nächsten Jahr nicht für aussichtslos. «Die Chance ist noch da», sagte Weiger. «Wenn die Verantwortlichen dieser Erde noch einen Funken Verantwortung haben, muss diese Chance realisiert werden, weil sonst das Ziel völlig illusorisch wird, den Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen.» China habe sich in Kopenhagen aber vor der Verantwortung gedrückt und sich als Schutzmacht der Entwicklungsländer präsentiert.
Im kommenden Jahr diskutiert die Weltgemeinschaft auf Konferenzen in Bonn und Mexiko über einen möglichen verbindlichen Vertrag zum Klimaschutz. In Kopenhagen hatten sich 193 Staaten nicht auf bindende Ziele verständigen können.