Griechenlands Ruf nach EU-Intervention
![](http://static.klamm.de/news/griechenlands-ruf-nach-eu-intervention-664b37b700edf90001591ce3-L68.jpg)
Schnelles Handeln gefordert
In einer deutlichen Aufforderung an die Europäische Union hat der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis Maßnahmen gegen die eskalierenden Verbraucherpreise gefordert.
Angesichts des erheblichen Kaufkraftverlustes, der viele Bürger in Griechenland und darüber hinaus betrifft, sieht er dringenden Handlungsbedarf.
Ein kürzlich an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gerichteter Brief hebt die dramatischen Folgen der aktuellen Inflationskrise hervor, die durch teils extreme Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Konsumgütern verursacht wird.
![](https://www.investmentweek.com/content/images/2024/05/InvestmentWeek---Griechenlands-Ruf-nach-EU-Intervention-I-.jpg)
Multinationale Konzerne im Visier
Besonders kritisch sieht Mitsotakis die Rolle multinationaler Unternehmen innerhalb des europäischen Marktes. Die Preispolitik dieser Konzerne sei gegenüber den einzelnen Mitgliedsstaaten stark divergierend und führe zu einer asymmetrischen Marktsituation.
Dies untergrabe die kollektive Macht des Staatenbundes und seiner Verbraucher, die laut Mitsotakis nicht ausreichend genutzt wird.
Territoriale Lieferbeschränkungen
Ein zentraler Kritikpunkt in der Debatte sind die sogenannten territorialen Lieferbeschränkungen (Territorial Supply Constraints, TSC), die es großen Markenartikelherstellern erlauben, den EU-Binnenmarkt entlang nationaler Grenzen zu segmentieren.
![](https://www.investmentweek.com/content/images/2024/05/InvestmentWeek---Griechenlands-Ruf-nach-EU-Intervention-II.jpeg)
Dies führt dazu, dass Händler in einem EU-Land daran gehindert werden, Produkte im günstigeren Nachbarland zu erwerben, was letztendlich die Preise für die Verbraucher erhöht. Mitsotakis fordert ein Ende dieser Praxis, um den Wettbewerb zu fördern und mehr Transparenz im Markt zu schaffen.
Ruf nach einer transparenteren Preisgestaltung
Der griechische Premierminister betont die Notwendigkeit, dass die EU mutigere Schritte unternehmen muss, um den Binnenmarkt effektiver zu gestalten.
„Die jüngste Inflationskrise hat zu einem erheblichen Kaufkraftverlust der europäischen Bürger geführt“, heißt im Brief des griechischen Premierministers.
Er warnt, dass ohne entschlossenes Eingreifen das Vertrauen der Europäer in den EU-Markt weiter schwinden könnte, besonders im Hinblick auf die kommenden EU-Wahlen.
Eine europäische Lösung
Diese Krise unterstreicht die Bedeutung einer koordinierten europäischen Antwort auf wirtschaftliche Herausforderungen. Während Griechenland den ersten Schritt gemacht hat, liegt es nun an der Europäischen Kommission, entsprechend zu reagieren und Maßnahmen zu ergreifen, die sowohl die Integrität des Binnenmarktes als auch das Wohl der europäischen Verbraucher sicherstellen.