X erholt sich: Bewertung steigt auf 44 Milliarden Dollar
Die Bewertung von X, ehemals Twitter, ist auf 44 Milliarden Dollar gestiegen – ein deutlicher Aufschwung für das Unternehmen, das vor wenigen Monaten noch unter 10 Milliarden Dollar wert war. Der Aufstieg ist eng mit der Rolle von Eigentümer Elon Musk als enger Verbündeter von US-Präsident Donald Trump verbunden.
Investoren bewerteten das soziale Netzwerk in einer kürzlich abgeschlossenen Sekundärtransaktion mit 44 Milliarden Dollar, bei der bestehende Anteile gehandelt wurden, so zwei mit der Situation vertraute Personen. Parallel dazu arbeitet X an einer Primäremission, um etwa 2 Milliarden Dollar an frischem Kapital zu beschaffen. Damit sollen unter anderem über 1 Milliarde Dollar an nachrangigen Schulden beglichen werden, die Musk zur Finanzierung seines Twitter-Kaufs 2022 aufgenommen hatte.
Seit der Übernahme durch Musk hat X mit sinkenden Werbeeinnahmen zu kämpfen, da viele Unternehmen aufgrund gelockerter Moderationsrichtlinien die Plattform verließen. Noch im September deuteten Berichte von Fidelity Investments darauf hin, dass die Bewertung unter 10 Milliarden Dollar gefallen war.
Trotz der rückläufigen Umsätze erwirtschaftete X im Jahr 2024 rund 1,2 Milliarden Dollar an bereinigtem EBITDA – eine Entwicklung auf dem Niveau vor Musks Übernahme. Insidern zufolge zeigen sich erste Erfolge seines harten Sparkurses, auch wenn eine mit den Finanzen vertraute Person das EBITDA als „stark bereinigt“ bezeichnete.
Der Schuldenabbau ist ein zentrales Ziel der aktuellen Finanzierungsrunde. Eine Gruppe von sieben Wall-Street-Banken, darunter Morgan Stanley, Bank of America und Barclays, hatte fast die gesamten 12,5 Milliarden Dollar an Krediten, die Musk für die Twitter-Übernahme genutzt hatte, bereits abverkauft.
Das Investoreninteresse an diesen Schuldtiteln stieg insbesondere nach Trumps Wahlsieg im November. Musks enge Verbindung zur neuen Regierung, insbesondere als Leiter der „Department of Government Efficiency“-Initiative, wurde als positiver Faktor gesehen. Zusätzlich stärkte eine 25-Prozent-Beteiligung an Musks KI-Start-up xAI das Vertrauen in X. xAI wird aktuell mit 45 Milliarden Dollar bewertet, wodurch X neue Sicherheiten für seine Gläubiger bieten konnte.
Während große Werbekunden wie Amazon ihre Ausgaben auf der Plattform wieder erhöht haben, geht X in die Offensive: Kürzlich reichte das Unternehmen Klagen gegen Unternehmen wie Nestlé, Lego und Shell ein, die es beschuldigt, illegal Werbung auf der Plattform boykottiert zu haben.
Parallel dazu treibt X die Diversifizierung seiner Einnahmequellen voran. CEO Linda Yaccarino kündigte für dieses Jahr „X Money“ an – eine digitale Wallet und Peer-to-Peer-Zahlungsplattform mit Visa als erstem Partner. Zudem wurde in Zusammenarbeit mit xAI das neue KI-Modell Grok 3 für Premium-Nutzer veröffentlicht.
Mit diesen Maßnahmen will X seinen langfristigen Umbau zur „Everything App“ beschleunigen.

